„Sie haben aus einem ganz alten Auto einen TÜV-abgenommenen Ford Focus hingekriegt“, freute sich Ubbo Latajka von der Rahenbrock-Geschäftsleitung. Vier Samstage lang hatten die Schüler am 20 Jahre alten feuerroten Ford gearbeitet. Nun ist er verkaufsfertig.
Dass die Schüler in den Kfz-Beruf hineinschnuppern konnten, verdanken sie der Generationenwerkstatt der Ursachenstiftung. „Wir stellen den Kontakt her zwischen Schulen und Unternehmen und übernehmen dann die Organisation“, erklärte Babette Rüscher-Ufermann von der Stiftung. „Manchmal fehlt das handfeste Erleben und Praktizieren. Die Jungen können ganz neue Talente und Fähigkeiten an sich entdecken und haben auch ein ganz anderes Selbstbewußtsein.“
Schüler und Meister arbeiteten in ihrer Freizeit. Zusammen mit Gerd Emrich konnten sich die Jugendlichen an der Karosserie versuchen: „Ich finde es wichtig, dass die Jugendlichen kennen lernen, was im Handwerk passiert. Dann kann man sich besser orientieren.“ Bei Frank Seidel kümmerten sich die Nachwuchsschrauber um Achse, Federn und die Bremsen. „Und dabei stellte man fest, das Schrauben festgerostet waren. Was passiert, wenn eine Schraube fest sitzt? Was muss ich machen? Sie haben viel Enthusiasmus gezeigt“, freute sich Seidel.
Für den Bereich Diagnose ist Armin Kampig zuständig: „Selbst bei einem so alten Ford habe ich mit den Jungs am Laptop gearbeitet. Wir haben Fehlerauslesen gemacht. Ich habe einzelne Sensoren gezeigt.“ Bei Heinz Josef Schmidt ging es dann um die Wartung. „Wir haben eine Wartung durchgeführt, wie es der Hersteller vorschreibt. Mit einer Wartungscheckliste, die die Jungs selber ausgeführt haben. Es ist natürlich nicht alles in Ordnung gewesen“, sagte Schmidt mit einem Augenzwinkern.
Schüler Marvin Wille haben die Arbeit an der Karosserie und das Schrauben am Motor am besten gefallen: „Ich komme gut mit Werkzeug klar. Ich fand das hier toll und sehr informativ.“ Mitschüler Bacare Ndure hatte viel Spaß: „Es war toll, den Motor auseinanderbauen zu dürfen. Das Teamwork hat gut geklappt“, sagte Ndure. Auch Gabriel Sieker fand die Tätigkeit spannend: „Es ist schön, wenn man sein Auto selber reparieren kann.“ „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit den Meistern zu arbeiten und die Themengebiete durchzuarbeiten. In den Autos ist immer mehr Elektronik verbaut, das interessiert mich sehr“, sagte Schüler Lennert Reiss.
Die Domschule schätzt die Aktion. „Die Rückmeldungen die sind durchweg positiv. Die Schüler fühlen sich wertgeschätzt. Vielleicht ergibt sich über Praktikumsplätze auch die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu bekommen“, sagte Axel Diekmann, Schulleiter der Domschule. Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Schüler ein Zertifikat.
Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ von Michael C. Goran vom 25.06.2019
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