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Kurs auf das 100. Projekt

Handwerksunternehmen setzen zur Nachwuchsförderung weiterhin auf die „GenerationenWerkstatt“.

Die jungen Schüler sind mit ihren Anleitern bei Anton Meyer GmbH & Co. KG in Neuenhaus begeistert bei der Sache: Teilnahme freiwillig, "geschwänzt" wird nicht

Friedrich Amelingmeyer, Senior-Chef von Amelingmeyer Metallbau aus Osnabrück, brachte es 2014 auf den Punkt: „Nicht lange reden, sondern machen“. Damals führten Johannes Rahe, Vorsitzender der Ursachenstiftung Osnabrück, und Renate Beineke, Botschafterin der „GenerationenWerkstatt“, erste Vorgespräche für Pilotprojekte. Der Rat des tatkräftigen „Un-Ruheständlers“ hatte sich als goldrichtig erwiesen, denn nach nur vier Jahren sehen die Initiatoren für Anfang 2018 dem 100. „GenerationenWerkstatt“-Projekt entgegen.

Mit 36 Projekten im Jahr 2017 im gesamten Bezirk der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim konnte die Stiftung das Vorjahresergebnis wiederholen. 36 Unternehmen und 22 Schulen setzten gemeinsam „GenerationenWerkstatt“-Projekte um. 145 Schüler wurden fachmännisch betreut und erhielten für ihr Mitwirken Zertifikate für ihre zukünftigen Bewerbungsmappen. „Wir haben schon eine ganze Reihe von Projekten zur Nachwuchsförderung durchgeführt“, erklärte Kreishandwerksmeister Gerd Hindriks aus der Grafschaft Bentheim. „Die ‚GenerationenWerkstatt“ ist das, was funktioniert.“ Der Schlüssel des Erfolgs liege in den Rahmenbedingungen: Ein begrenzter Zeitraum, eine kleine Gruppe von Schülern, die im Betrieb intensiv betreut werden und in dieser Zeit ein eigenes Werkstück bauen. „Die Schüler merken, dass sie etwas können und sind begeistert bei der Sache“, so seine Beobachtung. Nie habe er es erlebt, dass jemand einen Termin „geschwänzt“ habe, obwohl die Teilnahme für alle freiwillig sei.

Die Betreuer der Jugendlichen in den Betrieben hatten sich wieder allerhand einfallen lassen. Oft durften dabei auch die Schüler eigene Vorschläge machen. So bauten sie unter fachkundiger Anleitung Gartengrills, Feuerschalen, Laternen, Sitzbänke, eine Mitfahrbank, Werkzeugschränke, Handy-Ladegeräte, Schienenbeinschoner, Müllsammelbehälter, Kunst-Objekte, Insektenhotels, Bootsaufhängungen, Solarleuchten, Wetterstationen und sogar eine „Quarter- Pipe“ mit „Grind-Box“ für eine Skatebord-AG. In manchen Projekten stand auch die Instandsetzung eines Oldtimers oder die Gestaltung einer Leseecke für die Schule auf dem Programm.

Unser Konzept wird jetzt auch in Hessen umgesetzt
„Es freut uns enorm, dass die meisten Unternehmen zum wiederholten Male mit dem Projekt starten und weiterhin neue dazu kommen“, betonte Johannes Rahe. Besonders stolz mache ihn, dass er mit dem Team der Ursachenstiftung nicht mehr allein für die „GenerationenWerkstatt“ eintrete. „Die Hessenstiftung setzt unser Konzept jetzt auch in Hessen um.“ Im Rahmen des „Deutschen StiftungsTags“ 2017 in Osnabrück machte das Projekt „GenerationenWerkstatt“ mit seiner „StiftungsTag vor Ort“-Veranstaltung in der Handwerkskammer auf sich aufmerksam. In vier Workshops zu unterschiedlichen Themen hatten die Gäste aus ganz Deutschland Gelegenheit, die „GenerationenWerkstatt“ praxisnah kennenzulernen.

„Im kommenden Jahr wird vielleicht Elke Büdenbender, die Frau unseres Bundespräsidenten und Schirmherrin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, bei einem Projekt der ‚GenerationenWerkstatt’ dabei sein“, kündigte Rahe an. Bei einem Vorgespräch im Schloss Bellevue zeigte sich die First Lady sehr angetan von der generationenübergreifenden Idee.

Neue Unternehmen in 2017:
KME Germany, Osnabrück;
Lietmann Maschinenbau- u. Sonderanlagenbau, Glandorf;
Boymann Garten- und Landschaftsbau, Glandorf;
Bekermann Tischerlei- u. Innenausbau, Bersenbrück;
Amazonen-Werke, Hasbergen;
RAS-Team Sanitätshaus, Melle;
Moritz Nutzfahrzeuge, Melle;
Büsing Tischlerei-Innenausbau, Papenburg;
Elektro Evers Gartenbautechnik- u. Anlagenbau, Papenburg;
Hero- Glas Veredelungs GmbH, Papenburg;
Peters Stahlbau, Itterbeck;
Wigger Innenausbau, Wilsum.

Projektzahlen:
Von 2014 bis 2017 führten 53 Unternehmen, 27 Schulen und 400 Schüler insgesamt 95 Projekte durch.
Die „GenerationenWerkstatt“ bewirkt eine Win-Win-Win-Situation:
Die kommende Generation wird mit Begeisterung an das Berufsleben herangeführt, die aktive Generation wird betrieblich in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt, die erfahrene Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissens gestärkt.

Artikel des Norddeutschen Handwerks, NH          von Regine Hoffmeister        25.01.2017

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