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NEUES PROJEKT, Schüler starten in Fürstenau mit der Generationen-Werkstatt in die Berufswelt

mkun Fürstenau. Die Vorfreude ist groß: Am 1. November starten erstmalig vier Schüler der IGS Fürstenau im Unternehmen Richter Möbelwerkstätten das Projekt Generationen-Werkstatt. Es handelt sich um ein Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück.

Am 1. November startet bei Richter Möbelwerkstätten die GenerationenWerkstatt. Vorab gab es einen Treffen von Schüler mit ihren Eltern, den zuständigen Lehrkräften, den beiden Geschäftsführern Reinhard und Friedhelm Richter sowie Babette Rüscher-Ufermann von der Ursachenstiftung. Foto: Maria Kohrmann-Unfeld

An der Auftaktveranstaltung in der Firma Richter nahmen neben dem Firmengründer Reinhard Richter und Ehefrau Christa, dessen Neffe Friedhelm Richter und der Projektbetreuer Clemens Wilkemeyer der IGS-Schulleiter Jürgen Sander, der IGS-Fachbereichsleiter Holger Isofort sowie SEK I-Stufenleiterin Ariane Beckmann teil. Natürlich waren auch die Schüler mit ihren Eltern eingeladen. Die Ursachenstiftung Osnabrück vertrat Babette Rüscher-Ufermann.

Bundesweite Initiative
Die Ursachenstiftung setzt sich dafür ein, dass Jungen Aufgaben bekommen, an denen sie wachsen können. In der GenerationenWerkstatt entdecken sie das Handwerk neben der Theorie in der Schule. Die GenerationenWerkstatt ist das aktuelle Projekt der Ursachenstiftung und Teil der bundesweiten Initiative „Männer für morgen“. Sie ist eine generationenübergreifende Aktion von Unternehmen im Mittelstand für die aktive Generation, für die kommende Generation und für die erfahrene Generation. Schüler zwischen zwölf und 15 Jahren kommen in die Werkstatt, lernen das Unternehmen kennen und schaffen dort gemeinsam etwas Neues. Ein erfahrener Handwerker im „Unruhestand“ betreut sie dabei und vermittelt praktische und soziale Fähigkeiten. m Rahmen einer Abschlussfeier werden die Ergebnisse den Lehrern, Eltern und der Geschäftsleitung präsentiert. Mit der Übergabe der Zertifikate an die Schüler schließt das Projekt ab.

Zusammenarbeit mit „Unruheständler“
Nach der Begrüßung durch den Firmenchef Reinhard Richter stellte dieser mit Clemens Wilkemeyer die Projektidee vor. Der erfahrene „Unruheständler“ wird die Neuntklässler Marco Lahme, James Peters, Jens Hemme und Michael Galster während des Projekts betreuen. Bis zum Jahresende soll eine zwei Meter hohe Schrankwand, bestehend aus drei Schränken entstehen, die für das evangelisch-lutherische Gemeindehaus in Fürstenau bestimmt ist. Einmal wöchentlich treffen sich die Schüler mit ihrem Betreuer, um das Möbelstück anzufertigen. Clemens Wilkemeyer bringt über 60 Jahre Berufserfahrung mit, von der die Jungen profitieren können.
„Die Generationen-Werkstatt startete 2014 mit fünf Projekten. Unterstützung gab es von der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, den jeweiligen Kreishandwerkerschaften, vom Landkreis Osnabrück sowie vom Netzwerk Bildung Osnabrück. Im zweiten Halbjahr 2018 werden 37 Projekte an den Start gehen, sodass wir bis Jahresende die Marke von 150 Generationen-Werkstätten erreichen werden, wie Babette Rüscher-Ufermann erläuterte. „Ich freue mich, dass ihr Jungen die Möglichkeit habt, hier einzusteigen, und dass eure Eltern das Projekt begleiten. Wichtig ist es, dass es Unternehmen wie die Firma Richter gibt, die offen sind für derartige Projekte“, so Babette Rüscher-Ufermann.

Vorbildcharakter
„Dieses Vorhaben hat Vorbildcharakter. Hier werden wir konkret unserem Erziehungs- und Bildungsauftrag gerecht“, lobte Schulleiter Jürgen Sander das Projekt. Holger Isfort wiederum, der gelernter Tischler ist, bedankte sich bei der Firma Richter und dem Projektbetreuer: „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Schüler, Eltern, Schule und Unternehmer arbeiten zusammen. Für eine Firma ist das mit viel Aufwand, Mehrarbeit und Kosten verbunden.“
Firmengründer Reinhard Richter gab zudem einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des 1976 gegründeten Unternehmens mit unter anderem den Bereichen Ladenbau, Messebau, Inneneinrichtung, Serienmöbel und Schiffsinnenbau. „Alles, was mit Holz, Kunststoff und Glas in Einklang zu bringen ist, stellen wir her, und zwar weltweit. Bisher haben wir keine Probleme, Auszubildende zu bekommen. Wer seine Gesellenprüfung besteht, darf in der Firma bleiben“, so Reinhard Richter.

Im Anschluss führten die beiden Geschäftsführer die interessierten Gäste durch die Produktionshallen von Richter Möbelwerkstätten. Der Rundgang begann im sogenannten „Chaotischen Lagersystem“ mit dem Platten- und Massivholzlager. In der Maschinenhalle erklärte Friedhelm Richter die Vorzüge der CNC-Fräse und ging auf die vielfältigen.
Weiterbildungsmöglichkeiten im Tischlerhandwerk ein. Weiter ging es an der Trennwandabteilung vorbei zur Bankabteilung, wo eine Parfümerie für Abu Dhabi fertiggestellt wurde. Beeindruckt waren die Gäste von dem großen Furnierlager. Weiterhin verfügt das Unternehmen über eine eigene Schlosserei und eine Lackiererei mit Trockenraum.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ         von Maria Kohrmann-Unfeld       vom 30.10.2018

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