Unterstützung bekommen die Achtklässler dabei von jemandem, der den Betonbau aus dem Effeff kennt: Michael Hilkmann aus Ibbenbüren bringt 48 Jahre Berufserfahrung als Maschinenschlosser und Energieanlagen-Elektroniker mit. Mittlerweile ist er zwar Rentner. In seinem Berufsleben war er aber schon auf so mancher Großbaustelle wie dem Bau verschiedener Autobahnbrücken im Einsatz. Diesen Erfahrungsschatz will er nun an Arne Cord, Finn Dresler, Fynn Ebke und Lukas Maug weitergeben.
Das ist das Prinzip der Generationen-Werkstatt der „Ursachenstiftung Osnabrück“. Ein „Un-Ruheständler“ leitet Jugendliche bei einem konkreten Projekt an, die wiederum so einen Handwerksberuf und ein mittelständisches Unternehmen hautnah kennenlernen können.
Betonquader herstellen
Michael Hilkmann will zusammen mit seinen vier „Lehrlingen“ Betonquader herstellen. Diese sollen später auf den Schulhof der Gesamtschule gebracht werden und dort als robuste Sitzgelegenheiten dienen.
Für drei der vier Achtklässler ist das schon die zweite Generationen-Werkstatt in diesem Jahr. Die Echterhoff GmbH & Co KG und Michael Hilkmann sind dagegen zum ersten Mal dabei.
In der vergangenen Woche ging es für alle Beteiligten mit einer Betriebsführung durch das Unternehmen los. Echterhoff-Personalreferentin Anja Geistkämper begrüßte die Jugendlichen und deren Eltern auf dem Gelände des Velper Bauunternehmens. Axel Geselbrecht, maschinentechnischer Leiter bei Echterhoff, führte die Gruppe anschließend über das Außengelände und in die Werkstatthalle, wo die jungen Handwerker in den kommenden Wochen immer donnerstags unter Anleitung von Michael Hilkmann loslegen wollen. Ausgerüstet werden sie dafür von der Firma Echterhoff, die auch die nötigen Sicherheitsschuhe stellt.
Die einzelnen Arbeitsschritte, die die Jungs bei dieser Generationen-Werkstatt zu erwarten haben, sind klar: Zuerst wird geplant. Danach muss eine Zeichnung erstellt werden, auf deren Grundlage die vier Achtklässler dann eine Schalung bauen. Diese wird schließlich ausgegossen.
Michael Hilkmann freut sich auf das Projekt mit den Jungen. Irgendwann in der Bauphase werde er sie fragen: „Wie viel Beton muss ich bestellen?“ Spätestens dann werde deutlich, dass das Fach Mathematik durchaus anzuwenden sei im Leben und später in der Berufsausbildung. Auch das ist eine Erfahrung, die er den jungen Schülern mitgeben kann: „Es gibt fast keinen Handwerksberuf, in dem Mathe überhaupt keine Rolle spielt.“
Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 02.11.2020 – Anke Beimdiek (Autorin)©ivz.medien GmbH & Co. KG , alle Rechte vorbehalten
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