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Projekt „Generationenwerkstatt“ Sechs Osnabrücker Schüler machen im Autohaus Rahenbrock einen Ford Fiesta wieder fit

Sechs Osnabrücker Schüler haben einen alten Ford Fiesta wieder verkehrssicher gemacht. Die schönste Belohnung gab es von einem Sachverständigen, der nach eingehender Prüfung eine Tüv-Plakette an das Fahrzeug klebte.

Sechs Schüler der Möser-Realschule haben in der Werkstatt von Rahenbrock in Osnabrück einen alten Ford Fiesta flottgemacht. FOTO: SWAANTJE HEHMANN

Wenn Jugendliche in der Region Osnabrück schweißen, schrauben und löten und dabei von altgedienten Handwerksmeistern fachkundig angeleitet werden, handelt es sich normalerweise um eines der Projekte der Generationenwerkstatt, die seit 2014 von der Osnabrücker Ursachenstiftung angeboten wird. Etwa 100 Unternehmen aus dem gesamten Gebiet der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und 48 Schulen haben sich schon daran beteiligt, insgesamt wurden rund 240 Projekte in Angriff genommen.

Die Aufarbeitung des Fiestas war nun eine Kooperation des Autohauses Rahenbrock und der Osnabrücker Möser-Realschule. An vier Samstagen im März haben Stoyan Miladinov, Oscar Daniel Tineo-Ulloa, Rosen Aleksandrov, Ercan Miquel Deveci, Saber Silo und Jeremy Jason Vogel jeweils mehrere Stunden an dem alten Wagen geschraubt. Für das Autohaus ging es natürlich nicht darum, einen reparaturbedürftigen Gebrauchtwagen verkaufsfertig zu machen. Vielmehr ist es dem Unternehmen ein Anliegen, den Beruf des Kfz-Mechatronikers bekannter machen und sich in Zeiten des Fachkräftemangels für potenzielle Auszubildende interessant zu machen.

Ein breit gefächerter Beruf mit viel Fachwissen
„Der Beruf der Kfz-Mechatronikers wird immer komplexer“, erläuterte Andreas Dierker von Ford Rahenbrock, „das Spektrum ist breit gefächert“. Neben dem klassischen Schrauben sei ein großer Bestandteil des Berufsalltags mittlerweile von der vielfältigen Elektro- und Computertechnik geprägt, die in modernen Fahrzeugen verbaut ist. „Allein die Technik, die zur Steuerung von Elektrofahrzeugen gebraucht wird, unterscheidet sich schon sehr von den traditionellen Aufgaben.“
Dennoch sollten die jungen Menschen das Handwerk natürlich „von der Pike auf lernen“, wie Gerhard Emrich sagte. Als altgedienter Kfz-Meister gehörte er zu denen, die den sechs Schülern erste Einblicke in den Beruf gegeben haben. „Viele Arbeiten kann man nur andeuten“, schränkte er ein. Trotzdem hätten die Schüler alle Aufgaben einer Inspektion übernehmen müssen: Reifen kontrollieren, Scheibenwischer austauschen, die Bremsen auf Vordermann bringen – bei dem alten Fiesta gab es viel zu tun.

Urkunde für die Bewerbungsmappe
„Der Ölwechsel hat besonders Spaß gemacht“, sagte Ercan beim Projektabschluss begeistert. „Wir haben aber auch Lampen gewechselt.“ Feurig wurde es beim Punktschweißen an einer Karosserie. „Dafür nehme ich allerdings ein altes Auto, das nicht wieder auf die Straße soll“, sagte Emrich mit einem Schmunzeln, der seine „Auszubildenden“ am Ende noch einmal mit einigen Fragen rund um das Gelernte forderte.
„Die Schüler haben sich hier sehr gut eingebracht“, freute sich Hale Ünlü-Lachnitt als kommissarische ständige Vertretung der Schulleitung der Möser-Realschule. Zum Lohn erhielt nicht nur das Auto die Tüv-Plakette, sondern auch die Schüler von Babette Rüscher-Ufermann von der Ursachenstiftung eine Urkunde der Generationenwerkstatt, die ihre erfolgreiche Teilnahme bescheinigt. Sie wird sich sicher gut in ihren Bewerbungsmappen machen, wenn die Jugendlichen demnächst auf Ausbildungsplatzsuche gehen.

Weitere Infos zum Projekt Generationenwerkstatt im Internet auf ursachenstiftung.de.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ         von Robert Schäfer        vom 30.03.2022

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