Logo der Ursachenstiftung Logo der Ursachenstiftung

GenerationenWerkstatt: Wallenhorster Realschüler bei der Purplan GmbH

LATERNEN BEI PURPLAN GEFERTIGT, Lernen von den Alten: Wallenhorster Schüler beenden "Generationen-Werkstatt".

Die Laternen von Timon, Colin, Ben und Kilian überzeugten Vertreter der Schule, der Ursachenstiftung und auch die Eltern. Foto: Robert Schäfer

Wallenhorst. Timon, Kilian, Ben und Colin haben in der GenerationenWerkstatt der Ursachenstiftung gearbeitet. Bei Purplan-Ausbilder Hubert Moorkamp lernten die vier nicht nur, zwei schicke Laternen aus Metall zu bauen, sondern auch einiges für ihr weiteres Leben.
Ganz einfach war es nicht, aber letztlich standen sie da: die beiden gut 80 Zentimeter hohen Laternen, die Timon, Kilian, Ben und Colin im Zuge der sogenannten Generationen-Werkstatt der Ursachenstiftung Osnabrück bei der Firma Purplan in Hollage gebaut haben. Dementsprechend präsentierten die vier Schüler der Realschule Wallenhorst am Donnerstag ihre Arbeiten.

Alles außer Schweißen
An sieben Terminen im Herbst hatten die Schüler das Arbeiten mit Metall in dem Fachbetrieb kennengelernt. Bleche zuschneiden, biegen, zurichten, bohren und zusammensetzen – all das mussten die Jugendlichen selbst machen. Nur Schweißen durften sie das Produkt nicht selbst - hier bekamen sie Hilfe von den Profis der Metallbaufirma. „Das lernt man nicht so schnell“, erklärte Ausbilder Hubert Moorkamp. „Das können auch unsere Auszubildenden nicht nach ein paar Tagen.“ Dafür gebe es bei Purplan die Lehrwerkstatt, in der auch die Teilnehmer der Generationen-Werkstatt gearbeitet haben.
Das Schweißgerät haben Timon, Kilian, Ben und Colin aber doch kennengelernt. „Das war für mich das schwierigste“, meinte Killian und seine Freunde stimmten ihm zu. „Die Hitze ist schon ganz schön extrem.“ Aber auch das Bohren des Metalls sei eine Herausforderung gewesen: Mit Metall hatten alle vier zuvor kaum gearbeitet. Umso begeisterter waren die Schüler nach Abschluss des Praktikums. „Das ist viel interessanter als Holz“, waren sich die vier sicher. Das Projekt se für sie ein voller Erfolg gewesen. Die Kinder seien mit Begeisterung zu den Treffen gefahren, berichteten auch die überraschten Eltern. „Hier gibt es viel zu tun“, erklärte Ben die Faszination der GenerationenWerkstatt.

Ausbildung durch "Unruheständler"
Möglich gemacht haben das die Firma Purplan und ihr Ausbilder Moorkamp - ein typischer Unruheständler. Der 73-Jährige ist schon lange in Rente. „Trotzdem bin ich eigentlich jeden Tag hier“, meinte er lachend. Er liebe es, jungen Menschen seinen Beruf näherzubringen. Dadurch ist er perfekt für die Generationen-Werkstatt geeignet.
Moorkamp ist ein Ausbilder der alten Schule. Allein mit seiner Ausstrahlung und seiner Kompetenz sorgt er für Respekt. Dabei geht es ihm immer um die jungen Menschen. „Manchmal muss man auch mal etwas rauer werden“, meinte er mit Blick auf seine Zöglinge. „Die müssen noch Geduld lernen. Wenn man's schnell macht, wird es Schrott. Und beim Blech ist das wortwörtlich zu sehen.“ Die Jugendlichen danken es ihm – nicht nur in der Generationen-Werkstatt. Immer wieder schafft es Moorkamp, selbst schwierige Fälle zur Ausbildungsreife und damit in den ersten Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im Projekt der Ursachenstiftung geht es aber mehr darum, den Schülern den Beruf näher zu bringen. Mit Timon, Kilian, Ben und Colin hatte Moorkamp bereits zum zweiten Mal Schüler der Realschule Wallenhorst zu Gast. Insgesamt ist es das vierte Projekt dieser Art bei Purplan. Mit Erfolg, wie Moorkamp feststellte. „Wir haben so bereits einen Jahrespraktikanten und einen Auszubildenden gewinnen können“, freute sich der Ausbilder.

Für den guten Zweck versteigert
„Die beiden Laternen werden wir für einen guten Zweck versteigern“, sagte Schulleiter Stefan Schmidt. Die Idee von Schulsozialpädagoge Olaf Piek, dafür das Sommerfest der Bürgerstiftung zu nutzen, fand sofort Anklang.
Die „Generationen-Werkstatt“ ist das aktuelle Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück. Sie wird von der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und den Kreishandwerkerschaften vor Ort seit 2014 unterstützt. Die kommende Generation wird an das Berufsleben herangeführt, die aktive Generation wird betrieblich in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt und die erfahrene Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissens gestärkt. Schüler zwischen 12 und 15 Jahren kommen in die Werkstatt, lernen das Unternehmen kennen und schaffen dort gemeinsam etwas Neues.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ          vom 17.01.2020          von Robert Schäfer

>Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ als PDF herunterladen<

Der hier entstandene Film ist online abrufbar über:
https://www.youtube.com/watch?v=WM8P9Z5oZ8M&t=116s

Ein Bericht der Online-Zeitung "Wallenhorster"       vom 20.01.2020      von Babette Rüscher-Ufermann

>Artikel der Online-Zeitung "Wallenhorster" als PDF herunterladen<