Logo der Ursachenstiftung Logo der Ursachenstiftung

GW-Abschluss in Damme: Warum das Lesen in der Dammer Hauptschule jetzt richtig viel Spaß macht

8.-Klässler haben die Bibliothek im Rahmen eines Projektes neu gestaltet. Dabei erhielten sie Unterstützung von der Ursachenstiftung, dem Malerbetrieb Nyhuis und der Stadt.

Viel Lob für die 8.-Klässler: Begeistert von deren Engagement in Sachen neuer Leseraum für die Hauptschule zeigten sich (von links) Christoph Bornhorst, Jan Runge, Ruth Kohorst, Ralf Nyhuis, Johannes Rahe und Ludger Jansen. Foto: Lammert

Wenn ein Projekt nicht nur einem oder 2 Beteiligten nutzt, sondern gleich 4, dann ist das eine gute Sache. So verhält es sich mit einer Kooperation der Ursachenstiftung, des Malerbetriebs Nyhuis, der Hauptschule Damme und einigen 8.-Klässlern.
Das Ziel war es, mit fachkundiger und finanzieller Unterstützung Dritter in der Schule einen neuen Leseraum einzurichten. Der Startschuss dafür fiel im Dezember. Nun präsentierten die beteiligten Schüler sowie ihre Lehrerinnen Ruth Kohorst und Anika Paulus mit sichtlichem Stolz das Ergebnis.

Jugendliche hören viel Lob für ihre Arbeit
Und sie bekamen viel Lob nicht nur von Schulleiter Jan Runge, sondern auch von Johannes Rahe, dem Gründer der Ursachenstiftung Osnabrück, von Ludger Jansen, der bei der Stiftung Projekte im Rahmen der Generationenwerkstatt betreut, sowie von Christoph Bornhorst, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice und Soziales, dem auch die Schulen angegliedert sind. Die Hauptschule befindet sich in städtischer Trägerschaft. Die Wände des Raums hatten die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Hilfe Carmen Pabsts vom Malerbetrieb Nyhuis mit Rauputz versehen und anschließend zum Teil in Weiß, in einem abgetönten Gelb und in einem Erdton gestrichen. Doch bevor sie in der Schule zum Werkzeug greifen durften, waren die 8.-Klässler an 3 Nachmittagen im Betrieb Nyhuis gewesen, um sich mit der Arbeit eines Malers vertraut zu machen.

Tim Lipkart will nun als Maler ein Praktikum machen
Zumindest einem von ihnen, Tim Lipkart, scheint das richtig großen Spaß gemacht zu haben. Er wird nach den Osterferien bei Nyhuis ein Praktikum beginnen. "Eine Ausbildung zum Maler kommt für mich in Frage", sagte er. Er finde es schön, Räume zum Beispiel mit Farben zu gestalten. Außerdem gefalle ihm der direkte Kontakt mit den Kunden. Ralf Nyhuis hörte das sehr gerne. Denn wie viele andere Unternehmer auch sucht er junge Menschen, die sich im Handwerk ausbilden lassen wollen. Derzeit bildet er 5 junge Menschen aus: 3 im 3. und 2 im 2. Lehrjahr, keinen im 1., was es nach seinen Worten zumindest seit Jahrzehnten in dem alteingesessenen Dammer Unternehmen nicht mehr gegeben hat.

"Ich hoffe, ihr habt gesehen, dass ein Handwerk Spaß machen kann."
"Ich hoffe, ihr habt gesehen, dass ein Handwerk Spaß machen kann", rührte Ralf Nyhuis die Werbetrommel. Und speziell mit Blick auf das Malerhandwerk sagte er: "Wir schaffen den Kunden die Räume, in denen sie leben." Der Beruf umfasse im Übrigen deutlich mehr als nur das Anstreichen von Wänden. Schulleiter Jan Runge verwies darauf, durch dieses Projekt hätten einige Schüler frühzeitig die Chance gehabt, einen Handwerksbetrieb kennenzulernen. Und das liege auch im Interesse der Schule, die ganz bewusst eng mit den Betrieben zusammenarbeite. Anika Paulus ergänzte, die Wertschätzung von Jugendlichen sei für Dinge und Räume ungleich größer, wenn sie selber bei der Erstellung beteiligt seien.

Bücher stehen in geschwungenen Regalreihen
Ausdrücklich dankte sie nicht nur der Ursachenstiftung für die Unterstützung, sondern auch der Stadt, die die Möbel und Bücher für das neue Lesezimmer bezahlt hat. Der Raum, den die Schülerinnen und Schüler noch endgültig einrichten müssen, präsentiert sich ausgesprochen hell.
In 2 geschwungenen Regalreihen finden sich Bücher für alle Altersklassen und zu verschiedensten Themen, naturwissenschaftliche ebenso wie Kriminal- und andere Romane. Platz nehmen können die Nutzer des Leseraums auf Chaiselons und Sitzsäcken, wenn sie in Ruhe zum Buch greifen möchten. Dass Hauptschüler das in Zukunft öfter tun, ist ein weiteres Ziel dieses Projektes.

Seit 2014 haben bislang 280 Projekte der Generationenwerkstatt stattfunden
Das hofft auch Johannes Rahe. Er, der 1998 die Firma „Cool it“ gegründet hatte, die Isolier- und Hygienetüren herstellt, hatte die Ursachenstiftung im Jahr 2009 ins Leben gerufen, nachdem er aus der Firma ausgeschieden war. Die Stiftung verfügt, wie er den Schülern berichtete, über ein Stiftungskapital von einer Million Euro. 2014 initiierte die Ursachenstiftung die Generationenwerkstatt, in deren Rahmen Schulen und Unternehmen kooperieren, um Jugendliche an Handwerksunternehmen heranzuführen. Nach Worten Johannes Rahes hat es seit 2014 rund 280 Projekte von Betrieben aus allen Branchen und Schulen gegeben.

Ein Artikel vom OM-Online, das Nachrichtenportal von Münsterländische Tageszeitung
und Oldenburgische Volkszeitung             von Klaus-Peter Lammert           vom 09.02.2023

>Den Artikel vom OM-Online Nachrichtenportal als PDF herunterladen<