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Ihr "GenerationenWerkstatt" Newsletter 12/2021

Zwei Teilnehmer der GenerationenWerkstatt, die ihren Beruf gefunden haben.

Eine GenerationenWerkstatt, dann vielleicht noch ein Schulpraktikum und anschließend die Ausbildung im selben Betrieb. Das ist der Idealfall, den sich manche Unternehmer wünschen, wenn sie Schüler in ihre Werkstatt holen. Beispiele dafür sind Lars Buchwald und Fabian Gruhn.

"Stahlende" Gesichter: Lars Buchwald und Fabian Gruhn im Unternehmen Amelingmeyer (von links)

Herr Buchwald, wenn Sie an die GenerationenWerkstatt zurückdenken. Was fällt Ihnen ein und war es von Anfang an klar für Sie, dass Sie in den Metallberuf gehen wollten?
Es war eine sehr schöne Zeit in der GenerationenWerkstatt, ich habe viel gelernt und viel mitgenom-men. Ich konnte viel selbst machen, viel Technik ausprobieren. Das war sehr gut. Ich war zunächst unschlüssig, was ich machen wollte. Deshalb war es gut, dass ich das Projekt mitmachen konnte. Die Zeit im Projekt hat mir gezeigt, dass mir die Arbeit mit Metall Spaß macht. Ich habe noch ein anderes Praktikum gemacht, aber nach der GenerationenWerkstatt war mir klar, dass ich im Metallbereich bleiben will.

Herr Gruhn, auch Sie haben eine GenerationenWerkstatt hier im Unternehmen Amelingmeyer Metallbau gemacht und sind jetzt in der Ausbildung hier, aber Sie sind auf Umwegen hierhergekommen. Wie war das?
Ich habe eine Berufsausbildung in der Industrie begonnen, aber das hat mir nicht gefallen. Damals war ich recht jung und habe mehr auf das Finanzielle geguckt. Nach einiger Zeit habe ich das handwerkliche Arbeiten vermisst. Ich habe dort hauptsächlich computergestützt gearbeitet. Das Zusammenarbeiten mit Kollegen, auch draußen auf Montage, fehlte mir. Da habe ich mich an meine Zeit hier in der GenerationenWerkstatt und im Praktikum erinnert, habe mich bei Hendrik Amelingmeyer gemeldet und bin seit 2019 hier in der Ausbildung zum Metallbauer Konstruktionstechnik.
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an die GenerationenWerkstatt zurückdenken?
An das Schmiedefeuer, an die verschiedenen Fertigungstechniken wie Schweißen, Biegen und an ein nettes Zusammenleben, denn das ist hier eine sehr familiäre Firma. Hier möchte ich gerne bleiben. Was ich persönlich gut finde am Projekt GenerationenWerkstatt ist, dass man direkt in der Schule abgeholt wird. Man dümpelt nach der Schule nicht allein herum und muss sich einen Beruf suchen. Man kann etwas ausprobieren, das ist gut.

Herr Buchwald, haben Sie nach der GW noch ein Schulpraktikum hier im Unternehmen Amelingmeyer gemacht?
Das habe ich vor der GenerationenWerkstatt gemacht. Für zwei Wochen war ich hier im Betrieb. Das hat mir schon einen kleinen Einblick gegeben, aber das Projekt mit Friedrich Amelingmeyer hat mir dann endgültig gezeigt, dass es mir Spaß macht. Als erstes waren wir in der Schmiede. Am Schmiedefeuer war interessant, wie wir durch das Erhitzen das Material verformen konnten. Das Arbeiten in der Werkstatt war viel entspannter als Schule. Friedrich Amelingmeyer hatte eine lockere Art, wir konnten auch mal Spaß machen. Das war toll. Außerdem war es gut zu sehen wie man die Arbeit im Team schaffen kann.
Sie haben Ihr Praktikum, die GenerationenWerkstatt und anschließend die Ausbildung hier im Unternehmen Amelingmeyer gemacht. Jetzt arbeiten Sie schon einige Jahren hier. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf in diesem Unternehmen?

Neben meinen Aufgaben macht mir die Arbeit mit den Kollegen Spaß. Wir haben hier ein sehr gutes Miteinander. Es hält mich hier. Ich habe einen guten Arbeitsplatz.

Herr Gruhn, wie sehen Sie Ihre Zukunft?
Ich würde nach der Ausbildung sehr gerne hierbleiben. Ich bin gerne in meiner Abteilung bei den Kollegen. Ich baue im Moment Fenster. Man denkt gar nicht, dass in den Fenstern so viel Technik steckt. Man braucht viele Fertigkeiten, denn wir produzieren nicht nur in Serie. Wir arbeiten an vielen Sonderaufträgen Da gibt es hier einen Trick, dort einen Kniff, den die Kollegen mir zeigen, das macht mir viel Spaß.

Herr Amelingmeyer, wie kann es beruflich mit Lars Buchwald und Fabian Gruhn weitergehen?
Lars hat jetzt mit der Meister-Ausbildung angefangen. Das ist eine tolle Entwicklung – von Null bis Meister, den er anstrebe. Noch ist er nicht so weit, aber ich gehe davon aus, dass er es schafft und eine gute Entwicklungsmöglichkeit.
Wir kannten Fabian schon recht gut und waren zunächst ein bisschen traurig, dass er nicht direkt seine Ausbildung bei uns begonnen hat, umso mehr haben wir uns gefreut, dass er dann zu uns gekommen ist.
Fabian ist sehr gut in der Schule und überzeugt auch in seinen sonstigen Leistungen. Es ist sein Wunsch, die Ausbildung zu verkürzen. Den Antrag haben wir vor ein paar Tagen zur Handwerkskammer geschickt. Es muss überprüft werden, ob alles passt und dann kann er im nächsten Sommer die Prüfung ablegen. Unser Wunsch ist, dass er uns erhalten bleibt. Wir sind dringend auf Nachwuchs angewiesen.

»Vielen Dank für das Interview«

Zitat des Monats 12/2021
»Wir erleben jedes Mal, dass die Schüler nach einer
GenerationenWerkstatt anders wieder da sind.
Alles, was wir fortan vermitteln, ist für diese Jungen glaubwürdig,
weil alltagsrelevant. Wir profitieren unglaublich davon.«


Matthias Wocken, Schulleiter der Thomas-Morus-Schule
in Osnabrück/Haste

Ihr GenerationenWerkstatt-Team