Die Stiftung BoJe mit Sitz in Leer fördert seit ihrer Gründung 2011 Projekte zur Berufsorientierung, Bildung und beruflichen Qualifizierung in Ostfriesland. Zukünftig möchte sie das Projekt „GenerationenWerkstatt“ der Ursachenstiftung Osnabrück auch in ihrer Region umsetzen und etablieren.
Andreas Epple, Vorsitzender der Stiftung BoJe, und Holger Eschen, Präsident des Landesverbands Metall Niedersachsen/Bremen, Obermeister der Metallinnung Aurich-Leer-Wittmund sowie Vorstandsmitglied der Stiftung BoJe, informierten sich bei einem ersten Zusammentreffen mit Johannes Rahe und Renate Beineke über die bisherigen Projekterfahrungen und vereinbarten eine Zusammenarbeit. Nach dem ersten Projekt in Rhauderfehn sollen bald weitere „GenerationenWerkstatt“- Projekte in Ostfriesland folgen.
Interview mit Andreas Epple, Vorsitzender der Stiftung BoJe
Herr Epple, warum interessieren Sie sich für das Projekt „GenerationenWerkstatt“ der Ursachenstiftung?
Die Ursachenstiftung und die Boje Stiftung haben ähnliche Ziele. Seit 2011 begleiten wir von der Boje Stiftung Schüler der 7./8. Klassen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung, indem wir Projekte zur Berufsorientierung an den Schulen fördern. Diese Projekte sind mittlerweile allerdings ausgelaufen, sodass wir uns neu orientieren. Die „GenerationenWerkstatt“ passt genau in unser Profil und zu unserer Zielsetzung, deshalb wollen wir alles daran setzen, dieses Projekt auch in Ostfriesland umzusetzen.
Wie unterscheidet sich die „GenerationenWerkstatt“ von ihren bisherigen Projekten?
Der große Vorteil der „GenerationenWerkstatt“ besteht für uns darin, dass die Projekte direkt in den Unternehmen stattfinden und nicht wie unsere bisherigen Projekte an den Schulen. Die Schüler erhalten so unmittelbare Einblicke in die Praxis. Sie lernen von einem erfahrenen Mitarbeiter etwas über einen bestimmten Beruf und arbeiten selbst an einem eigenen Projekt.
Wie wollen Sie die Umsetzung in Ostfriesland konkret angehen?
Wir sind sehr gut vernetzt und haben bereits viele Kontakte zu Betrieben in Ostfriesland: Holger Eschen aus unserem Vorstand wird als erstes die Mitglieder der Metallinnung Aurich-Leer-Wittmund aktivieren. Außerdem haben wir Kontakte zur Handwerkskammer und zu den Innungen der Kreishandwerkerschaften. Auch unser Kuratorium, in dem u.a. die Agentur für Arbeit und das Jobcenter vertreten sind, werden wir motivieren, für die „GenerationenWerkstatt“ zu werben und Partner zu akquirieren.
Im Fokus der „GenerationenWerkstatt“ stehen speziell die Jungen. Wie stehen Sie dazu?
Das Grundproblem mit den Jungen ist uns wohl bewusst. In der Boje Stiftung haben wir uns auch schon mit dem Thema Gehirnforschung auseinandergesetzt und mit dem Bonner Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff gesprochen, der zu ähnlichen Schlüssen kommt wie Gerald Hüther. Die Interessen und Fähigkeiten von Jungen werden in Schulen, wo gerade in den unteren Klassenstufen fast nur weibliche Lehrkräfte tätig sind, zu wenig gefördert. Die Jungen haben kaum eine Chance, ihre Potentiale zu entdecken. Von der „Generationen-Werkstatt“ erhoffen wir uns deshalb einen Aha-Effekt, damit sie merken: „Ich kann etwas.“
Interview: Regine Hoffmeister, Pressereferentin der Ursachenstiftung
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