Die Ursachenstiftung setzt mit ihrem Projekt GenerationenWerkstatt nach dem Schwerpunkt Jungen nun auch auf Girls-Power. Darüber haben wir uns mit Unternehmerin und Elektromeisterin Stefanie Igelbrink sowie Kreisrat Matthias Selle unterhalten. Sie betrachten den Schritt aus unterschiedlichen Perspektiven und haben dennoch eins gemeinsam:
Sie befürworten die GenerationenWerkstatt.
Die Evaluierung der GenerationenWerkstatt lässt aufhorchen. Bei den Jungen hat sich das Selbstwertgefühl signifikant gesteigert und die Zufriedenheit erhöht. Sie haben viel gelernt und würden das Projekt weiterempfehlen
Erwarten Sie ein ähnlich positives Ergebnis bei den „Girls im Handwerk“?
Frau Igelbrink:
Auf jeden Fall. Ich erwarte sogar, dass das Ergebnis noch positiver ausfällt. Da Mädchen im Handwerk noch eine Seltenheit sind, ist es etwas Besonderes sich für einen „typischen Männerberuf“ zu entscheiden. Wenn man dann sieht, dass man als Mädchen etwas genauso gut kann, wie die Jungs, kann das sehr motivierend sein.
Herr Selle:
Ja natürlich! Ob Junge oder Mädchen: Wenn ich praktisch etwas gestalten und produzieren und tief in einer Arbeitswelt eintauchen kann und am Ende sogar ein Ergebnis in den Händen halte, führt das mit Sicherheit zu hoher Zufriedenheit und zur Steigerung des Selbstbewusstseins.
Besteht aus Ihrer Sicht die Möglichkeit, mit dem Projekt GenerationenWerkstatt „Girls-Power im Handwerk“ Mädchen verstärkt für das Handwerk zu begeistern?
Frau Igelbrink:
Definitiv. Durch die GenerationenWerkstatt kommen auch Mädchen mit dem Handwerk in Berührung. Es können Hemmungen genommen und Interessen aufgezeigt werden.
Herr Selle:
Ich glaube schon, das Besondere in der Generationenwerkstatt ist natürlich die reale Lernumgebung, die dann auch für Mädchen besonders stimulierend und begeisternd sein kann.
Frau Igelbrink, was wünschen Sie sich vom Landkreis Osnabrück, um mehr „Girls-Power im Handwerk“ zu erzielen?
Mehr Projekte wie die GenerationenWerkstatt, um den Mädels zu zeigen, wie vielfältig das Handwerk sein kann.
Herr Selle, was müssten die Handwerksbetriebe aus Ihrer Sicht unternehmen, um mehr „Girls-Power“ auf den Weg zu bringen?
Mädchen und junge Frauen sollten – auch über die Werbung z. B. bei den Ausbildungsmessen – gezielter angesprochen werden. Das Handwerk wird in der Öffentlichkeit immer noch stark in der Männerwelt verortet.