Die vier Schüler Dennis Schepers, Claas Hoppe, Jannik Lückenjans und Julian Müller meisterten die schwierige Aufgabe unter fachkundiger Anleitung des Ruheständlers Bernd Sievers.
„Es hatten sich mehr als doppelt so viele Schüler für das Projekt gemeldet“, erklärte Konrektorin Manuela Grimm bei der Abschlussveranstaltung mit Lehrern und Eltern. Letztlich entschied das Los, wer einen der vier Plätze ergattern konnte. Mehr Schüler durften es nicht sein, denn in der kleinen Gruppe sollte intensiv gearbeitet werden. „Wenn es zu viele sind, steht immer jemand rum und hat nichts zu tun“, wusste Renate Beineke, Projekt-Botschafterin aus Osnabrück zu berichten. Die Begeisterung könne aber nur überspringen, wenn jeder seine Fähigkeiten voll einbringen könne und am Ende ein greifbares Ergebnis in Händen halte.
Das bestand diesmal aus einer handlichen Kupferlaterne aus neun einzelnen Kupferblechen und vier Glaseinsätzen. „Zuerst haben wir uns genau mit der Zeichnung der Laterne beschäftigt“, berichtete Claas Hoppe (13). Im Anschluss hätten sie die Enden der Kupferbleche mit einer Feile abgekantet, dann gebogen, ausgesägt und gekörnt, damit der Bohrer nicht abrutscht.
Zwei Stunden pro Woche haben die vier seit Anfang November im Betrieb verbracht – und das freiwillig nach der Schule. „Beim letzten Termin haben wir uns gemeinsam eine Arbeitsskizze für ein Bauteil unserer Brandschutztore angesehen“, berichtete Betreuer Sievers. „Die haben die Jungs schon ziemlich gut verstanden“, lobte er.
Sievers selbst startete mit 14 Jahren in die Ausbildung zum Metallbauer. Die vier Jungen zwischen 13 und 14 Jahren können sich mit ihrer Berufswahl aber noch etwas Zeit lassen. Für sie steht als Nächstes erst einmal das Schülerpraktikum auf dem Programm.
„Wir finden es toll, so früh mit Schülern in Kontakt zu kommen und ihnen zu zeigen, was bei uns im Unternehmen passiert und welche Möglichkeiten sie bei uns haben“, betonte Gesellschafterin und Personalleiterin Sandra Jansen. Natürlich sei damit auch die Hoffnung verbunden, dass sich einige von ihnen später um eine Ausbildung im Unternehmen bewerben, denn gerade in den handwerklichen Ausbildungsberufen wie etwa bei den Metallbauern fehle es an Bewerbern.
„Die Schüler wissen heute, dass sie alle Chancen haben, wenn sie sich ein bisschen qualifizieren“, bemerkte Schulleiter Oliver Grot dazu. „Heute bewerben sich die Unternehmen bei den Schülern und nicht mehr umgekehrt.“ Umso wichtiger sei es, sich früh zu orientieren, um die richtige Berufsentscheidung zu treffen.
Besonders erfreut zeigten sich die Projektbeteiligten, dass zum Abschluss auch die Eltern der Schüler mit ins Unternehmen gekommen waren. „Die wenigsten wissen, was sich hinter den Toren der Unternehmen verbirgt und welche Karrierechancen es im Handwerk gibt“, sagte Renate Beineke.
Die Generationenwerkstatt ist das aktuelle Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück. In enger Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim und den Kreishandwerkerschaften setzt sich die Stiftung für die Nachwuchsförderung in Handwerksberufen ein. Seit ihrem Start im Jahr 2014 haben bisher 95 Projekte mit 53 Unternehmen, 27 Schulen und insgesamt rund 400 Schülern stattgefunden. Aus dem Altkreis Aschendorf-Hümmling waren darunter 11 Firmen vertreten.
„Wir haben immer ein offenes Ohr für Unternehmen, die mitmachen wollen“, betonte Botschafterin Beineke. Angesichts der großen Nachfrage der Schüler aus der Oberschule Börgermoor sei ein zweites Unternehmen im Umkreis sehr willkommen.
Ein Artikel der Ems-Zeitung, NOZ vom 26.01.2018