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Aus dem Klassenzimmer an die Werkbank

Vier Schüler der IGS Osnabrück lernten bei Elektro Horstmann wie elektrische Schaltungen funktionieren.

Vier Schüler der IGS Osnabrück lernten bei Elektro Horstmann wie elektrische Schaltungen funktionieren, Foto: Ursachenstiftung

Osnabrück. Gerhard Kentz, Daniel Hinkel, Sezer Ali und Romenov Velikov besuchen die achte Klassenstufe der IGS Osnabrück. Im Frühjahr entschieden sich die vier Jungen, am Projekt Generationen-Werkstatt teilzunehmen. Knapp zwei Monate lang kamen sie dafür einmal in der Woche nach der Schule in die Werkstatt von Elektro Horstmann in Osnabrück.

Dort wurden sie von Wolfgang Garske, einem erfahrenen Elektriker im Ruhestand, betreut. Gemeinsam bauten sie zwei elektrische Schalttafeln, unter anderem mit einer Klingelschaltung, einer Motorschaltung und einer „Treppenhaus“-Schaltung, die per Zeitschaltuhr das Licht an- und ausschaltet. „Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht“, sagte Gerhard beim Projektabschluss. Er könne sich auf jeden Fall vorstellen, später einmal im Bereich Elektrotechnik zu arbeiten.
Mit viel Sachverstand erläuterten Gerhard und Daniel den Aufbau des komplizierten Kabelgeflechts, das sie verlegt hatten (Sezer und Romenov waren beim Projektabschluss verhindert). Klassenlehrer Oliver Meiners und Schulsozialarbeiter Jürgen Bosse hörten ihnen dabei aufmerksam zu. „Dieses Wissen wird ihnen im Physikunterricht noch viel bringen“, meinte Meiners. Wenn die Schüler merken, dass sie das Fachwissen aus der Schule im späteren Leben noch brauchen werden, sei zugleich auch die Motivation zum Lernen größer, betonte er.
Die Generationen-Werkstatt sei ein wirksames Instrument zur Nachwuchsförderung, sagte Geschäftsführer Manuel Horstmann. Deshalb mache sein Unternehmen bereits zum dritten Mal mit. „Ohne Wolfgang Garske wäre das Projekt allerdings nicht denkbar“, betonte er. Der „Un-Ruheständler“ könne sich Zeit für die Jungen nehmen, das sei für die anderen Mitarbeiter im laufenden Betrieb so nicht möglich.
Garske selbst war wieder mit vollem Engagement bei der Sache. „Wir haben uns sehr gut verstanden und in der Kürze der Zeit eine ganze Menge geschafft“, war sein Fazit. Auch im nächsten Jahr stehe er gern wieder für ein Projekt zur Verfügung.
„Mit ihrem Abschlusszertifikat der Generationen-Werkstatt haben die Schüler bei künftigen Bewerbungen schon einmal etwas vorzuweisen“, bemerkte Renate Beineke von der Ursachenstiftung, die das Projekt Generationen-Werkstatt initiiert hat. In rund 70 Projekten hätten inzwischen 260 Teilnehmer seit 2014 die Generationen-Werkstatt durchlaufen. „Viele davon haben anschließend ein Praktikum angeschlossen oder sind mit einer Ausbildung bei ihrem Generationen-Werkstatt-Unternehmen gestartet.“ Die Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim und die vier Kreishandwerkerschaften Osnabrück, Aschendorf-Hümmeling, Emsland Mitte Süd und Grafschaft Bentheim sind Partner und Unterstützer des Projekts.

Ein Artikel vom Osnabrücker Stadtteilblatt (Westerberg, Katharinenviertel, Eversburg, Atter)
von Regine Bruns      10.07.2017  

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