Im August beginnt der junge Mann seine Ausbildung zum Zweiradmechatroniker (Fachrichtung Motorrad).
Mehrere Jahre in Folge hatte Stryjewski keine geeigneten Auszubildenden finden können. Dabei kann er ein Arbeitsumfeld bieten, das gerade Jungen ziemlich „cool“ finden. In seiner Werkstatt reihen sich Harleys und andere schwere Maschinen aneinander, zum Teil frisch aus den USA importiert. Im kleinen Team des Betriebes mit drei Mitarbeitern herrscht ein lässiger Kumpelton.
Dem Neuntklässler Patrick Spiewak und seinem Mitschüler Lars Etgeton von der Josef-Schule Mettingen hat dieses Umfeld auf Anhieb gefallen. Als ihr Studien- und Berufswahlkoordinator Julian Dowidat sie im Frühjahr fragte, ob sie Lust hätten, in der Motorradwerkstatt mitzuarbeiten, um erste praktische Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln, waren sie sofort Feuer und Flamme.
Freiwillig, über sieben Wochen, verbrachten sie jeden Samstagvormittag in der Werkstatt. Zwei Mitschüler, die anfangs noch mit dabei waren, verloren nach einiger Zeit die Lust, doch Patrick und Lars blieben bei der Stange.
„Wir haben einen frisierten Motor aus einer Harley ausgebaut und durch einen Original-Motor ersetzt“, erklärt Patrick fachmännisch. Dieses spannende Projekt hatte Stryjewski für die Schüler ausgesucht, um ihnen Aufbau und Funktionsweise eines Motorrads zu zeigen und sie für die Materie zu begeistern.
„Als Azubi muss man dann natürlich auch mal die Werkstatt fegen“, frotzelte er auf der Abschlussveranstaltung der „GenerationenWerkstatt“, zu der auch Eltern und Lehrer eingeladen waren. Mit dem Ergebnis des Projekts sei er mehr als zufrieden. Mit Patrick habe er einen fähigen neuen Azubi gewonnen. Und Lars, der noch ein Jahr lang zur Schule gehen werde, biete er ebenfalls einen Ausbildungsplatz im kommenden Jahr an.
„Ganz wichtig ist die Unterstützung der Eltern“, erklärte Projektleiterin Renate Beineke von der Ursachenstiftung Osnabrück, die das Projekt „GenerationenWerkstatt“ betreut. „Wenn sie nicht hinter ihren Jungen stehen, halten sie nicht durch.“ Sie freute sich deshalb besonders, dass die Eltern von Patrick und Lars zum Abschluss gekommen waren.
Der Erfolg des Projekts, an dem in diesem Jahr 36 Betriebe in den Regionen Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim und erstmals in Nordrhein-Westfalen teilnehmen, beruhe darauf, dass alle Beteiligten, das Unternehmen, die Schule, die Schüler und die Stiftung an einem Strang ziehen, so Beineke. Das gehe nicht von alleine, dafür brauche es Menschen mit Begeisterung.
Die GenerationenWerkstatt bei Motorrad Ibbenbüren war die erste in Nordrhein-Westfalen. Doch schon bald könnten es mehr werden, stellte Beineke in Aussicht.
Weitere Informationen auf www.ursachenstiftung.de.
Kontakt: r.beineke@ursachenstiftung.de
Autor: Ibbenbürener Volkszeitung (Redaktion) 20.06.2016
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