In den kommenden Wochen werden die Schüler regelmäßig im Metallbauunternehmen Staggenborg zu Gast sein, um unter Anleitung einen Transportwagen für ihre Schule zu bauen. Die Generationenwerkstatt unterstützt junge Leute auf dem Weg der Berufsorientierung.
Unternehmen mit 42 Mitarbeitern
Geschäftsführer Heiner Staggenborg hieß die Schüler Niclas Quappen, Timo Wachs, Claas Schlangen, Marlon Schwinges und Sascha Schwebel sowie die Eltern, Lehrer und Gäste in seinem Unternehmen willkommen. Staggenborg Metallbau sei in den vergangenen Jahren stetig auf derzeit 42 Mitarbeiter gewachsen, berichtete der Firmenchef. Er plane derzeit, eine zusätzliche Produktionshalle mit angrenzender Lagerhalle zu bauen, um das ansteigende Auftragsvolumen bedienen zu können. „Das Metallhandwerk und auch wir brauchen den Nachwuchs, um auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte zu haben“, erklärte Staggenborg, der auch Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses im Metallhandwerk ist. Deshalb setze er auf das Projekt Generationenwerkstatt, um Schüler frühzeitig ins Unternehmen zu holen und vielleicht sogar für eine spätere Ausbildung zu gewinnen.
Mit Kippvorrichtung und Pendelklappe
Die beiden Betreuer Michael Ahaus und Hendrik Feldmann erklärten den Schülern die Entstehung einer digitalen Skizze, die den Aufbau des geplanten Transportwagens zeigte. Der Wagen mit Lenkachse, Kippvorrichtung und Pendelklappe sei durchaus anspruchsvoll in der Konstruktion, so Ahaus. Doch er sei zuversichtlich, dass die Schüler bis zum geplanten Projektende kurz vor Weihnachten fertig werden.
Konrektorin anfangs skeptisch
„Dieser Transportwagen ist vielfach einsetzbar“, meinte Josefine Schlangen, Konrektorin der Schule, die anfangs ihre Zweifel hatte: „Ich war zunächst skeptisch und hätte nicht gedacht, dass sich Schüler freiwillig für ein Projekt nach der Unterrichtszeit melden.“Einmal pro Woche werden die Schüler für rund zweieinhalb Stunden in der Werkstatt sein. Das Ergebnis des Projekts werde im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert.
Was Schule nicht bieten kann
„Es ist uns ganz wichtig, dass die Schüler am Ende eines Projektes ein greifbares Ergebnis präsentieren können. Das wirkt nachhaltig“, erläuterte Renate Beineke, seit 2014 Projekt-Botschafterin der Ursachenstiftung Osnabrück. Im Projekt könnten die Schüler praktische Erfahrungen sammeln, wie sie ihnen die Schule nicht bieten könne. Die jungen Teilnehmer sähen letztlich klarer, was sie beruflich einmal machen möchten und was nicht.
Rund 150 Projekte
Bis Ende des Jahres 2018 werden insgesamt etwa 150 Projekte mit 75 Unternehmen, 40 Schulen und 600 Schülern im gesamten Kammerbezirk der Handwerkskammer Osnabrück–Emsland–Grafschaft Bentheim und zum Teil auch darüber hinaus durchgeführt, zählte Beineke auf. Im Altkreis Aschendorf-Hümmling haben seit 2014 zwölf Unternehmen und sechs Schulen insgesamt 25 Projekte abgeschlossen.
Artikel der Emszeitung, NOZ vom 03.11.2018