Herr Rahe, die Ursachenstiftung haben Sie 2008 gegründet. Was waren die Beweggründe?
Johannes Rahe: „Dazu muss man wissen, dass ich lange Unternehmer war, recht erfolgreich sogar. Der Gedanke, der Gesellschaft etwas Positives zurückzugeben, ist schon vor über 30 Jahren in mir gereift. Ein Jahr vor meinem Ausscheiden aus dem Unternehmen habe ich dann ernst gemacht und die Stiftung gegründet.“
Wofür steht die Ursachenstiftung?
„Unsere Stiftung will den Ursachen von Problemen und Missständen auf den Grund gehen, besonders in der mittelständischen Arbeitswelt und in den Familien, und konkret etwas dagegen tun. In den ersten Projekten stand zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter im Fokus.“
Ihr aktuelles Projekt ist die „GenerationenWerkstatt“, die inzwischen weit über die Grenzen des Landkreises Osnabrück hinaus bekannt und erfolgreich ist.
„Im Zuge unserer ersten Projekte merkten wir, dass wir auch an die Väter von morgen denken müssen. So wurde gemeinsam mit dem Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther die Idee der GenerationenWerkstatt geboren: Wir schicken Jungen im vorpubertären Alter in handwerkliche Betriebe. Dort bringen wir sie zum einen mit der Generation der Aktiven zusammen, zum anderen mit der Generation der Un-Ruheständler. Diese ehemals Werktätigen stehen den jungen Menschen als Mentoren zur Seite und leiten sie an. In den 10 Wochen eines solchen Projektes lernen die Jungen oft verborgene Talente in sich kennen; vor allem aber erfahren sie Wertschätzung und Begeisterung.“
Sie sind 2014 mit fünf Pilotprojekten gestartet …
„Und haben ein Jahr später schon 18 weitere Projekte durchgeführt. In diesem Jahr sind es bereits 37! Insgesamt konnten wir 170 Schülern eine positive Erfahrung ermöglichen und ein Teilnahme-Zertifikat überreichen. Ehrlich gesagt waren wir von diesem Erfolg selbst überrascht.“
Was sind Ihre weiteren Ziele?
„Für 2017 haben wir uns weitere 50 Projekte im Rahmen der GenerationenWerkstatt vorgenommen. Und wir wollen verstärkt auch junge Gymnasiasten ansprechen – denn auch unter ihnen gibt es ganz sicher eine Menge handwerkliche Talente, die geweckt werden wollen.“
>Das Interview in "Markt und Menschen" der Spiekermann AG, Osnabrück, als PDF-Datei herunterladen<