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DER KÄFER IN DER WERKSTATT, Schüler der Domschule Osnabrück testen Handwerk

Mit dem Vater oder älteren Brüdern in der Garage rumschrauben – das ist selten geworden. Projekte der Generationen-Werkstatt machen es möglich. Jugendliche der Domschule kümmerten sich um einen alten VW-Käfer.

Zur Abschlussveranstaltung kamen auch die Eltern. Foto: Babette Rüscher-Ufermann

VON B. RÜSCHER-UFERMANN
Schick anzusehen, strahlend und bei guter Gesundheit steht der Jubilar da. Viele junge Hände haben dafür gesorgt, dass der alte VW-Käfer in bestem Zustand seinen 60. Geburtstag feiern kann. Innerhalb des Projekts GenerationenWerkstatt haben Frederic, Jonah, Robin und Nils von der Domschule Osnabrück in der Werkstatt des Autohauses Härtel den Käfer des Jahrgangs 1957 wieder fahrtüchtig gemacht.

Am Ende stand die gemeinsame Probefahrt
Für die Abschlussveranstaltung hat Geschäftsführer Christian Härtel die Werkstatt gewählt. „Hier ist der Ort des Geschehens. Hier haben die Jungs gestanden und geschraubt.“ Zwei Stunden pro Woche, acht Wochen lang bastelten die Schüler am Motor des VW Käfer. Sie reinigten die Teile und verdichteten Leitungen und Schläuche. Anfang Dezember startete Thomas Nörenberg, Werkstattleiter und fachkundiger Betreuer der vier Schüler, mit den Jungs zur Probefahrt.
„Ich bin stolz auf Euch. Das habt ihr richtig toll gemacht“, lobt Renate Beineke, Botschafterin der GenerationenWerkstatt, die Schüler am Tag der Abschlussveranstaltung.
Die GenerationenWerkstatt ist ein Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück und richtet sich an Jungen im Alter von zwölf bis 15 Jahren. Sie können, wie die vier Schüler der Domschule, die Arbeit in einem Unternehmen kennenlernen, schaffen etwas Neues und entdecken dabei ihre Fähigkeiten. Angeleitet werden sie von einem erfahrenen Mitarbeiter. Für die teilnehmenden Unternehmen ist es eine Möglichkeit, junge Menschen für die Ausbildung in ihrem Betrieb zu begeistern.

Ein Handwerk so kennenzulernen, ist mehr als ein Praktikum
„Für uns ist dieses Projekt ein kleiner, aber intensiver Teil der Berufsorientierung unserer Schule“, sagt Axel Diekmann, Schulleiter der Domschule. Es sei wichtig, den Kontakt zum Handwerk herzustellen und zu stärken. Gemeinsam mit Georg Schomaker, Stiftungsvorstand der Schulstiftung im Bistum Osnabrück, und Christian Härtel überreicht er den Schülern die Zertifikate für ihre Bewerbungsmappen. Die Projekte der GenerationenWerkstatt seien eine gute und spannende Idee, bekräftigt Schomaker. Ein Handwerk auf diese Art kennenzulernen, sei mehr als ein Praktikum.
Die Eltern der Jungen, die gekommen sind, um das Arbeitsergebnis zu bestaunen, berichten von der Begeisterung ihrer Söhne. „Wir haben gesehen, dass er Feuer gefangen hat. Das hat ihn gefesselt“, erzählt der Vater von Robin Kuhn. Der Vater von Nils Ruschke beschreibt, sein Sohn sei immer mit positiven Erlebnissen nach Hause gekommen. „Es ist toll, dass ein Unternehmen wie Härtel dies anbietet. Danke. Die Jungs nehmen wirklich etwas für das Leben mit.“

ZUR SACHE
Interesse am Handwerk

Die Ursachenstiftung wurde von Johannes Rahe (Firma Coolit) gegründet und hat das Projekt GenerationenWerkstatt etabliert, damit Jungen Interesse am Handwerk bekommen. Projekte gibt es in verschiedenen Firmen im Weser-Ems-Gebiet.
Kontakt unter Telefon 0172/5756207.

Ein Artikel des Kirchenboten           von Babette Rüscher-Ufermann           11.01.2018

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