Vier Schüler der Gesamtschule Schinkel bauen eine Metallbiegemaschine
Sie ist etwa 40 Zentimeter hoch, hat eine Grundplatte, Säulen und drei Walzen. Alles ist aus Stahl. Die Metallbiegemaschine wirkt unscheinbar in der riesigen Produktionshalle des Unternehmens DENA Stahlbau GmbH & Co. KG in Osnabrück. Wer die Maschine anhebt, dem entfährt unwillkürlich ein Satz wie: „Oh, so schwer ist sie!?“ Seit vier Wochen arbeiten Torben List, Philipp Baro, Christian Schlick und Nils Hoffmann im Projekt GenerationenWerkstatt der Ursachenstiftung Osnabrück an diesem Objekt. Nun zeigen die Schüler der Gesamtschule Schinkel ihren Eltern, was sie geschafft haben.
„Diese beiden Mitarbeiter arbeiten mit Ihren Kindern“, stellt Geschäftsführer Timo Böttcher die Betreuer des Projektes vor. Unter fachkundiger Anleitung von Unruheständler Erwin Pittach und Betriebsleiter Thomas Schulhof haben die Jungen Kanten abgerundet, Löcher im Stahl markiert und gebohrt, geflext, geschweißt und Gewinde geschnitten. Nachdem die Jungen ihre Arbeitsschritte beschrieben haben, sieht die kleine Maschine schon viel eindrucksvoller aus. Vater Manfred Hoffmann meint daher auch: „ Toll, wie sie die Vorgänge hier kennenlernen. Man kennt ja sonst nur die fertigen Produkte.“
Das Schweißen war bisher das Highlight bei den Arbeitsaufträgen, wissen die Eltern von ihren Jungen zu berichten. Aber insgesamt habe sich die Begeisterung für das Projekt bei ihrem Sohn von Mal zu Mal gesteigert, erzählt Heike Baro. „Am Anfang waren die Kumpels wichtig. Jetzt ist es die Arbeit an sich.“ Und weiter sagt sie: „Er ist ein Macher. Handwerklich tätig zu sein, wie in diesem Projekt, das passt genau zu ihm.“
Anne Schlick freut sich für ihren Sohn, dass er an diesem Projekt der GenerationenWerkstatt teilnehmen kann. „Er ist technisch interessiert, das passt hier wunderbar.“ Vater Sören Baro wünscht seinem Sohn, „ dass er hinterher weiß, ob das etwas für ihn ist: der Stahlbereich. Wenn das passiert, haben wir viel geschafft.“
Das Projekt ist noch nicht beendet. „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns“, erklärt Betriebsleiter Schulhof. Etwas dürfen die Jugendlichen bereits mit nach Hause nehmen. Sie haben als Vorübung einen Stahlstab mit einer Schablone von Hand zum Herz gebogen. Unruheständler Erwin Pittach freut sich auf die nächsten Arbeitsnachmittage mit den Jungen. „Sie werden immer freier und packen jetzt schon richtig zu. Wir sagen dazu: sie gehen auf das Material ein.“ Und er kann es beurteilen mit seinen 45 Jahren Berufserfahrung.
Die Eltern mit ins Boot holen
Für alle Akteure im Netzwerk GenerationenWerkstatt ist es wichtig, die Eltern mit einzubinden, weil sie in der frühen beruflichen Orientierung ihrer Kinder eine wichtige Rolle spielen.
Die Eltern lernen gemeinsam mit ihren Kindern das Unternehmen und die Möglichkeiten für eine spätere Ausbildung praxisbezogen kennen. Außerdem zeigen ihre Söhne ihr Können.
Eine Pressemitteilung von Babette Rüscher-Ufermann 21.09.2018
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