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Engagement für junge Talente

Veranstaltung in der Handwerkskammer: Osnabrücker Ursachenstiftung präsentierte „GenerationenWerkstatt“ beim „StiftungsTag vor Ort“.

Erfolgreicher Stiftungstag: Organisatoren und Referenten beim „StiftungsTag vor Ort“ in der Handwerkskammer. Foto: Regine Bruns

Kompakt:
Stiftungstag in Osnabrück: Vom 17. bis 19. Mai fand in Osnabrück der Deutsche StiftungsTag 2017 statt. Mehr als 1.600 Teilnehmer zählte der größte Stiftungskongress Europas in diesem Jahr. Zehn Einzelveranstaltungen boten intensiven Raum für fachlichen Austausch und Vernetzung. Dabei wurde besonderer Wert auf Gespräche mit den Akteuren vor Ort gelegt, wie bei der „GenerationenWerkstatt“.
Mehr als 1600 Teilnehmer zählte der größte Stiftungskongress Europas in diesem Jahr in Osnabrück. Im Rahmen des neuen Veranstaltungsformats „StiftungsTag vor Ort“ mit Praxisbezug hatten lokale Stiftungen Gelegenheit, sich dem Fachpublikum zu präsentieren. Die Ursachenstiftung Osnabrück bot in der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim einen Workshop zu ihrem Projekt „GenerationenWerkstatt“ an, der auf reges Interesse stieß.

„Wir erleben es im Handwerk immer wieder, dass mittelmäßige bis schlechte Schüler sich in Handwerksbetrieben als talentierte und hochmotivierte Mitglieder der Belegschaft entwickeln, weil dort ihre Talente und Interessen gefördert werden“, berichtete Peter Voss, Präsident der Handwerkskammer, die das Projekt „GenerationenWerkstatt“ von Beginn an unterstützt. Durch die frühe Bindung an den Betrieb starten oftmals viele ehemalige Teilnehmer anschließend eben dort in eine Laufbahn als Lehrling und Geselle. Davon wussten auch die Referenten aus der Praxis zu berichten: Mario van der Ahe, Ausbildungsleiter bei der Heinrich Voss Gebäudetechnik GmbH in Haselünne sprach über die bisher drei „GenerationenWerkstatt“-Projekte des Unternehmens, bei denen die Schüler unter anderem eine Klangstation und ein Balancierelement für den Schulhof der Bödiker Oberschule gebaut haben.

Un-Ruheständler“ Gerd Schulten aus Nordhorn berichtete mit Begeisterung über verschiedene Projekte in den Kfz-Unternehmen Autohaus Hindriks und Autohaus Olthoff in Neuenhaus sowie Autohaus Peters in Itterbeck, die er betreut hatte. „Die Jungs und ich haben immer einen Riesenspaß daran, an den Autos zu arbeiten“, erzählte der erfahrene Kfz-Mechaniker und Berufsschullehrer a. D.. Mehrere Teilnehmer seien schon als Azubis in den Unternehmen „hängengeblieben“.
Manuel Horstmann, Geschäftsführer von Elektro Horstmann in Osnabrück, und Betreuer Wolfgang Garske führten den Teilnehmern beim Stiftungstag eine elektrische Schalttafel vor, an der die Schüler elektrische Schaltungen installiert, getestet und in Betrieb genommen hatten. Auch die Installation/Inbetriebnahme einer Sat-Anlage gehörte zum Projekt. Beim Abschluss der „GenerationenWerkstatt“ freuten sich die Eltern über die neuen Kenntnisse ihrer Söhne, so Manuel Horstmann.
„Wir hoffen, dass sich unsere Idee weiterverbreitet“, schloss Johannes Rahe, Vorsitzender der Ursachenstiftung, die intensive Diskussion. Am Beispiel der Hessenstiftung zeige sich, dass die Begeisterung bereits übergesprungen sei und Nachahmer finde.

GenerationenWerkstatt expandiert nach Hessen:

Hessenstiftung will das erfolgreiche Konzept übernehmen.
Schon im Herbst werde das Osnabrücker Projekt „GenerationenWerkstatt“ den Sprung nach Hessen wagen, stellte Dr. Ulrich Kuther, Bevollmächtigter der Geschäftsführung der Hessenstiftung mit Sitz in Bensheim in seinem Impulsvortrag in Aussicht. Zusammen mit der Frankfurter Chaja-Stiftung werde die Hessenstiftung das generationenübergreifende Projekt in Hessen einführen. „Die ‚GenerationenWerkstatt’ füllt eine wichtige Lücke in unserem vornehmlich durch Frauen geprägten Bildungssystem: Sie stellt Jungen männliche Vorbilder zur Seite, die ihnen eine Chance geben sich in der GenerationenWerkstatt auszuprobieren“, erklärte Dr. Kuther. Die sehr gute Betreuung und das Gesamtkonzept des Netzwerks haben überzeugt, nicht zuletzt weil die Eltern der Schüler intensiv mit einbezogen werden. Durch die Pressearbeit werde der Bekanntheitsgrad der Unternehmen zudem gesteigert. Dies wird als großer Bonus wahrgenommen und gleichzeitig bekämen die Betriebe Einblicke, wie die junge Generation „tickt“ und wie man sie für das Handwerk begeistern kann. Bisher haben rund 250 Schüler aus 21 Schulen in insgesamt 42 Betrieben im Kammerbezirk sowie in Nordrhein-Westfalen an einer „GenerationenWerkstatt“ teilgenommen. In diesem Jahr stehen etwa 45 weitere Projekte an.“
Infos: www.generationenwerkstatt.org

Ein Artikel im "Norddeutschen Handwerk"   von Regine Bruns und Andreas Lehr    09.06.2017 

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