Logo der Ursachenstiftung Logo der Ursachenstiftung

ERSTE „MITFAHRBANK“, Neues Projekt der Generationenwerkstatt in Glandorf

Glandorf. Sieben eigentlich freie Samstag-Vormittage investieren fünf Schüler der Ludwig-Windthorst-Schule unter der Anleitung erfahrener Betreuer des Generationenprojekts, um in der Werkhalle der Firma Lietmann die erste „Mitfahrbank“ für Glandorf zu bauen - und ganz nebenbei erste Einblicke in die Berufswelt zu tun.

Schüler der Ludwig-Windthorst-Schule wollen in der Generationenwerkstatt, die diesmal in der Werkhalle der Firma Lietmann stattfindet, eine Mitfahrbank für Glandorf bauen. Andreas Kahle, ehemaliger Technik-Lehrer und engagierter Betreuer der Generationenwerkstatt, gehört zu ihren Lehrmeistern. Foto: Thomas Osterfeld

Auf einer Mitfahrbank kann man warten, bis ein freundlicher Autofahrer anhält und einen zum gewünschten Nachbar-Ortsteil mitnimmt. „Das ist eine Art modernen Trampens“, erklärt Andreas Kahle, ehemaliger Technik-Lehrer und engagierter Betreuer der GenerationenWerkstatt, die in mittelständischen Betrieben drei Generationen – die kommende, die aktive und die erfahrene – zusammenbringt, um den Nachwuchs zu fördern und Erfahrungen an die Jugend weiterzugeben.

Generationen
Damit greift die Generationenwerkstatt nach ihrem ersten Projekt in Glandorf – 2016 wurde ein alter Pickup in der LKW-Werkstatt Dälken wieder flottgemacht – nun eine Idee auf, die gemeinsam mit der Gemeinde Glandorf, der Jungen Union und den Werkstätten Lietmann und Dälken entwickelt wurde. „Auf der Bank sollen auch die Generationen miteinander in Kontakt kommen“, wünscht sich Kahle.
Firmengründer Hubert Lietmann, mit 76 Jahren eigentlich schon lange im Ruhestand, freut sich über das Interesse der 13 und 14 Jahre alten Schüler, die sich alle für einen Beruf in der Metallbranche erwärmen können, und leitet sie gern bei der ungewohnten Arbeit an. Und auch Firmenchef Elmar Lietmann, der unter seinen 28 Mitarbeitern vier Auszubildende als Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, beschäftigt, schaut wohlgefällig auf die eifrig arbeitenden jungen Männer.

Grundtechniken
Am ersten Tag des auf sieben Termine angelegten Projekts erlernen sie wichtige Metallbearbeitungstechniken wie Sägen, Anreißen und Feilen. Beim Übungsstück geht es um Genauigkeit und Zusammenarbeit, Tugenden, die auch beim Bau der Mitfahr- und Generationen-Bank eine wichtige Rolle spielen werden.
Henning Laumann gefällt die Zusammenarbeit mit seinen Mitschülern; Michael Rau freut sich, dass er Gelegenheit bekommt, seine Eignung für Metallberufe zu testen. „Noch mehr Erfahrung sammeln“ möchte Ole Vennemann, der bereits in der väterlichen Tischlerei handwerkliches Arbeiten erprobt hat. „Schmutzige Hände machen mir nichts aus“, beteuert auch Daniel Laumann, der eventuell den Beruf des Kfz-Mechatronikers ergreifen möchte. Und auch Jan Lemper ist guter Dinge, findet die Arbeit nicht schwer.

Erstes Lob
Alle nehmen die Chance gern wahr, Einblick in ein noch unbekanntes Berufsbild zu bekommen und die Firma, die unter anderem Kransysteme, Förderbänder und Rollengänge herstellt, von innen kennenzulernen. Erstes Lob bekommen die Jugendlichen von Andreas Kahle, der ihr pünktliches Erscheinen am Samstagmorgen um 8.30 Uhr und ihren Elan würdigt. Heinz Hermann Eiken, Geschäftsführer der Firma Dälken, zieht ein Jahr nach der Generationenwerkstatt in seinem Haus eine positive Bilanz: Zwei der ehemaligen Teilnehmer vom letzten Jahr kommen zu ihm zum Jobben und zwei weitere Mitschüler haben sich aufgrund der Mund-zu-Mund-Propaganda um einen Ausbildungsplatz beworben.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ,     von Petra Pieper     15.08.2017

>Den Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung als PDF-Datei herunterladen<