Osnabrück Ein lautes „Wow“ ertönte, als Roland Sparenberg, Mitarbeiter von Röwer, das neue E-Mobil bei der Abschlusspräsentation enthüllte. An diesem hat er mit den Schülern Alishan Jarto, Mattis Hehmann, Louis Feldscher und Emil Mönnig in den vergangenen Monaten gearbeitet. Es stand lange in der Werkstatt der Firma Röwer Sicherheits- und Gebäudetechnik GmbH, bis ein besserer Zweck dafür gefunden wurde: In Zusammenarbeit mit der Generationen-Werkstatt besuchten die vier Schüler einmal die Woche die Firma und arbeiteten mehrere Stunden an dem in die Jahre gekommenen Wagen.
Das E-Mobil lässt sich sowohl mit Pedalen, als auch mit einem elektrischen Motor, von Batterie angetrieben, fahren. Die jetzigen Neuntklässler haben das E-Mobil komplett auseinandergebaut, den Motor erkundet, lackiert und wieder fahrtauglich gemacht. Jetzt fährt es wieder mit einem elektrischen Motor von Batterie angetrieben, oder der Fahrer treibt den Wagen mit eigener Kraft und den Pedalen voran. Auf drei Rädern nimmt es eine Geschwindigkeit bis zu 25 km/h auf. Allerdings darf man mit dem E-Mobil nicht auf Straßen fahren.
Wie es die Generationen-Werkstatt vorsieht, arbeiteten an dem Wagen gleich mehrere Generationen. Deswegen bekam dieser auch den Namen „Generationen-Mobil“.
Bei der Abschlusspräsentation in ihrer Schule erhielten die Jungs außerdem eine Urkunde vom Röwer Geschäftsführer Georg Röwer. In der IGS wird das E-Mobil zunächst als Lernobjekt dienen, um daran den E-Motor zu erkunden, aber die Schüler dürfen damit natürlich auch in den Pausen eine Runde um den Schulhof drehen. Der Wagen hat außerdem schon fast historischen Charakter, denn er ist knapp 40 Jahre alt und die Reifen, auf denen das restaurierte Mobil jetzt fährt, sind immer noch die Originalreifen aus den 80er Jahren.
Von der „Ursachenstiftung Osnabrück“ wurde die Generationen-Werkstatt 2014 ins Leben gerufen. Sie richtet sich schwerpunktmäßig an Jungen und bietet ihnen die Möglichkeit, durch Schulprojekte einen Einblick in handwerkliche Betriebe zu bekommen. Die Werkstatt beruft sich dabei auf die Forschungen des Neurobiologen Professor Gerald Hüther, die besagt dass Jungen im Schulalltag oft schlechter zurechtkommen als Mädchen. Auch Schulleiter der IGS Stefan Knoll stellt fest, dass Jungen im schulischen System auf der Strecke bleiben, da dieses eher auf Mädchen ausrichtet ist. Mit Projekten der Generationen-Werkstatt möchte er den Schülern einen neuen Ankerpunkt geben.
Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ 14.09.2018 von Viktoria Koenigs
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