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GenerationenWerkstatt in Malchin & Berlin. Das Motto: Handwerk macht Schule

Gleich mit zwei neuen Projektpartnern startete die Schütt-Stiftung in den Sommer 2022.

Die Schütt-Stiftung bietet mit der GenerationenWerkstatt jungen Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken. Foto Schütt-Stiftung

In Malchin startete mit einer Auftaktveranstaltung das Projekt „Handwerk macht Schule“.
In etwas abgeänderter Form fand die GenerationenWerkstatt hier nun ihre Umsetzung mit einigen sehr motivierten regionalen Partnern.

Gemeinsam mit der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und dem Regionalen Unternehmensnetzwerk „RUN“ Mecklenburgische Schweiz e.V. wurde eine passende Schule gesucht, Unternehmen akquiriert und sechs motivierte Teilnehmende gefunden

Ausbilder von drei regionalen Handwerksbetrieben
Die Tischlerei Sievert, Maler Dahms und ein Sattler der Gilles Planen GmbH setzten gemeinsam mit den Schülern ein eigenes Werkprojekt außerhalb der Schulräume, direkt in den Betrieben um. Aus von der Darguner Brauerei gesponsorten Kunststofffässern soll eine Sitzgruppe entstehen, die der Marcus Schule langfristig zu Gute kommt. Während des Projekts bringen die Ausbilder der Handwerksbetriebe ihre langjährige Erfahrung über die aktuelle Ausbildung im Handwerk ein und die Schüler ihre ganz eigenen Vorstellungen und Ideen. Das Projekt gibt Unternehmen und den Auszubildenden von Morgen die Chance, sich schon früh kennen zu lernen und Brücken zwischen Unternehmen, Schulen und Schülern zu schlagen

Malermeister Friedhelm Dahms.
„Die Schülerinnen und Schüler konnten nach kurzer fachlicher Anleitung sofort selbst praktisch arbeiten und lernten so die unterschiedlichen Gewerke, die verschiedenen handwerklichen Tätigkeitsbereiche sowie die Betriebe mit ihren Strukturen und Abläufen kennen“.

Nach intensiver gemeinsamer Arbeit, präsentierten die Schüler ihre selbst gefertigten Möbel, die nun der Siegfried-Marcus-Schule als Sitzmöbel zur Verfügung gestellt werden. Die teilnehmenden Schüler und Handwerksmeister waren von der gemeinsamen Arbeit begeistert und mit den fertigen Möbeln sehr zufrieden. Die praktischen Einblicke in verschiedene Berufssparten ermöglichten den Jugendlichen eine erste Orientierung am Arbeitsmarkt. Erste Brücken zu neuen Auszubildenden wurden geschlagen.

Unter fachlicher Anleitung der Handwerksmeister stellten die Schüler der Siegfried-Marcus-Schule aus Malchin eine gepolsterte Sitzgruppe aus Holzfässern für ihre Schule her.
Dabei lernen die Jugendlichen handwerkliche Arbeiten wie Sägen, Schleifen, Oberflächenbehandlung oder Fügetechniken kennen und erleben, wie durch ihre eigene Arbeit ein Produkt entsteht.

Jens-Uwe Hopf,
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK).

„Gemeinsam möchten wir Kinder und Jugendliche im außerschulischen Bereich in der Praxis für das Handwerk begeistern. Das über ca. sieben Wochen andauernde Projekt wird von engagierten regionalen Handwerksbetrieben wie der Tischlerei Sievert GmbH aus Gielow, dem Maler- und Lackiererunternehmen Dahms aus Malchin, der Gilles – Planen GmbH aus Neubrandenburg und der Darguner Brauerei begleitet“.
"Die Schütt-Stiftung bietet mit der `Generationen Werkstatt` Jungendlichen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken. Dies ist damit ein wichtiger Baustein in der Berufsorientierung, im Dialog mit der älteren Generation, fördert Teamgeist und gibt durch Gestaltung eines Werkstücks Anerkennung und Wertschätzung sowie neue Motivation für schulische Leistungen. Jeder Jugendliche, der seine Ausbildung abbricht, ist verlorenes Potenzial für unsere Gesellschaft".

Ein Bericht der Schütt-Stiftung und der HWK Ostmecklenburg-Vorpommern      vom 21.12.2022

>Den Bericht der Schütt-Stiftung und der HWK als PDF herunterladen<


Nach den Sommerferien 2022 startete das Projekt der GenerationenWerkstatt auch an der Röntgenschule in Berlin-Neukölln

Einigen Schüler/Innen, die aus unterschiedlichen Gründen motivationslos sind und sich nur sehr gering auf Schule und den Klassenverband einlassen können, soll es ermöglicht werden u.a. über Langzeitpraktika in Betrieben und Firmen eine Perspektive zu entwickeln. Über den Weg der Praxis könnten die Schüler/Innen ihren Schulabschluss erreichen und eine Ausbildung beginnen. Es wurde ein Ansatz entwickelt, der die inklusionspädagogische Arbeit mit der Idee der GenerationenWerkstatt verknüpft und gemeinsam mit dem Verein Pfefferwerg, einem starken Partner aus der Sozialarbeit, in die Tat umgesetzt wird. In diesem Sinne wurde gemeinsam mit dem Förderverein der Röntgenschule und der Schütt-Stiftung eine inklusionspädagogische Schulassistenz-Stelle geschaffen.

Der GenerationenWerkstatt kommt in diesem Fall eine Mentorenrolle zu.
Die Schüler/Innen werden zeitlich, emotional und auf der Sachebene von unabhängigen Seniorexpert/Innen (SES Bonn) unterstützt. Die Seniorexpert/Innen sind ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand und bringen viel praktische Erfahrung aus der Berufswelt mit und können die Jugendlichen als unabhängige Mentoren unterstützen indem sie Perspektivwechsel anbieten, Verständnis zeigen, Anerkennung geben und als Vermittler/Innen agieren. Zudem genießen Personen höheren Alters insbesondere im Kulturkreis der betroffenen Schüler/Innen Achtung und Respekt. Die Lebensgeschichten der SES Experten können den jungen Menschen vermitteln und aufzeigen, dass Bildung, persönliche Ziele und Leistung auch ihnen viele Möglichkeiten eröffnen können. Ergänzt wird dieser Zugang durch den inklusionspädagogischen Ansatz der Röntgenschule. Das bedeutet: Gerade in dieser Art der Auseinandersetzung sehen wir großes Potenzial, dass die verschiedenen Generationen von der jeweiligen Erfahrung der Anderen profitieren und einen fruchtbarer Dialog der Generationen entstehen kann.

Bericht der Schütt-Stiftung