Angelegt ist das Projekt als Generationenwerkstatt. Dabei schauen Schüler im Alter von 12 bis 15 Jahren erfahrenen Handwerkern über die Schulter und erhalten Tipps und Tricks für ein zu verwirklichendes Werkstück. Dessen Anfertigung markiert den Abschluss des auf sechs Wochen angelegten Projektes. Im konkreten Fall soll ein Trichtertelefon für den Schulhof entstehen. Projektpartner ist in Haselünne die Gebäudetechnik Voss GmbH, weitere Unterstützer sind die Handwerkskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und die Kreishandwerkerschaft. Beide fungieren in der Region als Pate von „Männer für morgen“.
Unterstützung erfährt die Initiative zudem von der Ursachenstiftung Osnabrück. Deren Botschafterin Renate Beineke erklärt anlässlich der Auftaktveranstaltung, dass das Projekt speziell Jungen an mittelständische Unternehmen und an eine potentielle Berufslaufbahn herangeführt werden solle. Insgesamt schlage das Projekt drei Fliegen mit einer Klappe: Zur Motivation der Schüler werde die aktive, im Betrieb tätige Generation in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt. Zudem werde Fachwissen von Berufsroutiniers an die junge Generation weitergegeben. „Zudem erhalten Schüler nicht nur praktische, sondern auch soziale Kompetenzen“, unterstrich Beineke.
Image mittelständischer Betriebe verbessern
Das Image mittelständischer Betriebe solle nicht nur bei den möglicherweise zukünftigen Azubis, sondern auch bei deren Eltern gestärkt werden. Das dabei auch ein pädagogischer Ansatz nicht zu kurz kommen wird, bezeugte die Anwesenheit von Schulleiter Thorsten Giertz. „Ich freue mich immer, wenn Schüler engagiert sind und tolle Ideen entwickelt haben“, sagte Giertz und dankte den Vertretern der Voss GmbH für deren Bereitschaft, das Projekt zu unterstützen.
Harald Hüsers, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emsland, befand, dass es im Rahmen der Berufsorientierung eine tolle Sache sei, wenn man ab der achten Klasse damit begänne, über praktische Projekte Schüler an die Berufswelt an die Schüler heranzuführen. „Berufsorientierung lebt davon, dass wir mit Ideen und spielerischen Elementen bei den jungen Leuten Akzente setzen“, sagte Hüsers.
„Metall ist toll zu verarbeiten“
Einer der Schüler, die an dem Projekt teilnehmen, ist Tobias Robben. Er erzählte, dass es Spaß mache, an einem solchen Projekt teilzunehmen. „Ich will da auch etwas für meine berufliche Zukunft mitnehmen“, gab er an. Sein Mitschüler Julian Hempen interessiert sich besonders für das Schweißen. „Metall ist toll zu verarbeiten“, erzählt der 15-jährige, der schon ein einschlägiges Praktikum vorweisen kann. Der 14-jährige Jan Krüßel berichtete, dass er später gerne im Handwerk unterkommen wolle. Voss-Projektleiter Mario van der Ahe führte nach dem ersten Kennenlernen die fünf Schüler durch das Lager, um schon mal zu sichten, welche Materialien für den Bau des Trichtertelefons in Frage kommen könnten. In etwa sechs Wochen soll das Unikat dann auf dem Schulhof aufgestellt werden.
Ein Artikel der Ems-Zeitung von Heiner Harnack 02.05.2017