Zum ersten Mal fand die Generationenwerkstatt im Elektrobetrieb Elektro Radtke in Neulehe statt. Vier Schüler der Grund- und Oberschule Börgermoor arbeiteten mehr als zehn Wochen mit Heinrich Wahrheit in den Räumen des Betriebes zusammen und stellten ein kleines Projekt auf die Beine. „Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert hat und wir würden uns sehr freuen, wenn wir wieder an dem Projekt teilnehmen können“, sagte Wilhelm Radtke und bot den Schülern außerdem die Möglichkeit, für ein Praktikum wieder den Betrieb besuchen zu können.
Weg vom „Strippenzieher“
Wie Wahrheit während der Abschlussveranstaltung berichtete, benötigten die Schüler keine Vorkenntnisse. Darüber hinaus sollten die Jungs auch nicht mit einer gefährlichen Netzspannung arbeiten. „Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, mit einem Microcontroller zu arbeiten“, so Wahrheit. Das macht nach seinen Angaben Sinn, da der Zukunftstrend immer mehr in Richtung „Smarthome“ geht. „Das Thema ist brandaktuell für einen zukünftigen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik“, sagte er. Schon seit einigen Jahren verändere sich das Berufsbild des Elektrikers nach seinen Worten weg vom „Strippenzieher“ hin zu Spezialisten für computergesteuerte Anlagen.
„Arbeit mit den Jungs hat sehr viel Spaß gemacht“
Mithilfe des Projekts sollten die Schüler die Grundfunktionen verstehen und zur weiteren selbstständigen Beschäftigung motiviert werden. „Rückblickend auf die letzten Wochen kann ich sagen, dass mir die Arbeit mit den Jungs sehr viel Spaß gemacht hat“, so Wahrheit. Die Generationenwerkstatt profitiert nach den Worten der Projekt-Botschafterin Renate Beineke von einem Netzwerk aus Firmen, Schulen und der Ursachenstiftung in Osnabrück. Schulleiter Oliver Grot bedankte sich bei dem Elektrobetrieb und bei den Projektbegleitern für die Zusammenarbeit mit den Schülern.
Aktiv nach Azubis suchen
„Heute muss man als Unternehmen aktiv werden, um Auszubildende zu finden“, sagte Hermann Schmitz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Aschendorf-Hümmling. „Genau das macht die Firma Radtke bei verschiedenen Veranstaltungen.“ Die Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich seien vielfältig. Schmitz zufolge ist der Meisterbrief dem Bachelor gleichgestellt, sodass ein Studium nach einer Ausbildung nicht ausgeschlossen ist.
Ein Artikel der Ems-Zeitung NOZ von Jennifer Kemker vom 18.05.2019