Seit 2015 bietet auch die Wilhelm-Staehle-Schule aus Neuenhaus jedes Halbjahr mehrere Nachmittagsangebote an. Die langjährige Umsetzung lobte der Gründer der Stiftung in seiner Laudatio am Donnerstag. Außerdem überreichte er der Schule ein Siegel als Zeichen der Anerkennung. Die Auszeichnung erhielt die Schulleitung für mehr als 20 umgesetzte Nachmittagsprojekte seit 2015. Dafür lobte sie auch Samtgemeindebürgermeister Günter Oldekamp in einer Ansprache: „Man sieht, Jugend hat und nutzt Chancen.“
Zeitgleich zur Auszeichnung wurden auch die Ergebnisse aus diesem Schuljahr vorgestellt, besonders auffällig war hierbei ein Opel Ascona. „Uns war sofort klar, das ist ein Projekt für die Generationenwerkstatt“, erklärte Gerd Hindriks, Geschäftsführer des Autohauses „Hindriks“ aus Neuenhaus. Das Autohaus ist eine von mehreren Firmen, die sich in den vergangenen Jahren am Generationen-Projekt beteiligt haben. Gemeinsam mit den Schülern, Lehrkräften und Eltern betrachtete Gerd Hindriks den blitzblank polierten, silbernen Opel Ascona, der wieder aussah, als wäre er gestern erst aus der Fabrik gerollt. Tatsächlich stand das Sondermodell jedoch zuvor zehn Jahre lang in einer Garage und hatte innerlich wie äußerlich ordentlich Staub angesetzt.
Der Wagen wurde von ihnen speziell für das Restaurationsprojekt aus einem Nachlass aufgekauft. Die Achtklässler erhielten während der zehn gemeinsamen Mittwochnachmittage Instruktionen von Autoliebhaber Walter Golisch. Seine lange Liste von Reparaturen ergänzten sie auf Nachfrage ihres Mentors problemlos. Tankreinigung, neue Ölfilter, Dreieckslenker, Scheibenbremsen, Zündkerzen und vieles mehr. Sogar das Radio konnten sie wieder auf Sendung bringen. Jede der Radkappen wurde außerdem von einem der Jungen lackiert. „Mit gutem Ergebnis“, beurteilte Golisch. Auf einem Übungsplatz durften die Schüler den renovierten Wagen anschließend Probe fahren. Die Begeisterung wurde merklich geweckt. Bei der Präsentation bestätigten die Schüler nach der Urkundenverleihung alle, sich vorstellen zu können, später im KFZ-Bereich zu arbeiten.
Stahl meets Beton
Beim ersten Treffen des anderen Projekts, „Stahl meets Beton“, waren sich die Schüler der siebten und achten Klasse schnell einig, dass sie eine Sitzgelegenheit für den Süd-Schulhof schaffen möchten. Am schwierigsten, aber auch am spaßigsten sei es gewesen, das Metall in die richtige Form zu biegen, so die Schüler. Dabei unterstützte sie die Firma „Rohr- und Metallbau Busch“ aus Osterwald. Das ovale Design haben sich die Teilnehmer des Projekts selbst überlegt. Aus der Idee entwickelte die Firma „Anton Meyer“ einen fachmännischen Bauplan. Als Basis für die mit Kunststoff beschichtete Metallkonstruktion dient ein schweres Betongestell, welches von der Firma „Neuenhauser“ aus 300 Litern Beton gegossen wurde. Die Eltern und Lehrer waren sichtlich beeindruckt von dem 720 Kilogramm schweren Endergebnis.
„Die kleinen Gruppen sind die Stärke des Projekts“, erklärte Schulleiterin Ulrike Arends. Nicht ohne Skepsis seien sie damals in das Programm gestartet, gestand sie ein, doch nun sehe die Schulleiterin es als gute Gelegenheit für Schüler, in Betriebe und Berufe hereinzuschnuppern. Als Ausblick gab sie an, dass beim nächsten Angebot der Bereich „Holz“ integriert werden soll.
Ein Artikel der Grafschafter Nachrichten von Moritz Mohring vom 02.06.2023
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