Aber der Reihe nach: Im Rahmen des Berufsorientierungsvorhabens Generationenwerkstatt hatten die Schüler Markus Everwien, Vinzenz Puke, Johann Reher, Christian Schmidt und Moritz Wallmeyer an acht Samstagvormittagen, also in ihrer Freizeit, mit Unterstützung von Technikern der Werkstatt Dälken und unter Anleitung des erfahrenen Pensionärs Andreas Kahle Schritt für Schritt den eigentlich schrottreifen Wagen wieder auf Vordermann gebracht. Das Ziel hinter der Instandsetzung des Autos war es, den jungen Männern Gelegenheit zu geben, Klarheit zu gewinnen über ihre Eignung für handwerklich-praktische Arbeiten und ihr Verständnis von technischen Zusammenhängen.
Zeit genau durchgeplant
Andreas Kahle, ehemaliger Techniklehrer, hatte die zur Verfügung stehende Zeit genau durchgeplant, um neben den erforderlichen Arbeiten auch ein solides Grundlagenwissen zu vermitteln. „Die Schüler haben die Funktion von Scheiben- und Trommelbremsen kennengelernt und sie wissen jetzt eine ganze Menge über Fahrwerk und Karosserie, über Beleuchtung, Räder und Reifen“, freut sich Kahle. Dass keiner der Teilnehmer jemals zu spät kam, dass kein Handy gesichtet wurde, dass „bei hoher Drehzahl alle mitgezogen haben“, zeige ihm, „dass man mit der Generationenwerkstatt richtig liegt“.
Kotflügel selbst angefertigt
Weil es für den bejahrten Wagen kaum noch Ersatzteile gab, musste ein durchgerosteter Kotflügel in Selbstanfertigung hergestellt werden. Für die Techniker der auf Oldtimer-Restaurierung spezialisierten Werkstatt kein großes Problem. Sie hätten sich über die technischen Herausforderungen genauso gefreut wie über die Zusammenarbeit mit den motivierten Schülern, sagte Thomas Mechelhoff.
„Jungs, das habt ihr Klasse hingekriegt!“
Sehr zufrieden zeigte sich auch Firmenchef Heinz-Hermann Eiken: „Jungs, das habt ihr Klasse hingekriegt!“ lobte er die Teilnehmer und zeichnete sie mit „Junior-Schrauber-Diplomen“ aus. Eiken gab seiner Hoffnung Ausdruck, nicht nur ihr Interesse für einen handwerklichen Beruf gefördert zu haben, sondern möglichst auch den einen oder anderen später als Auszubildenden wiederzusehen. Dass das ganz offensichtlich im Bereich des Möglichen liegt, bestätigten die Schüler. Der Einsatz habe sich gelohnt, die Arbeit viel Spaß gemacht. „Ich kann das Projekt nur empfehlen“, zieht Markus positive Bilanz, Moritz und Johann wollen ihre erworbenen Kfz-Kenntnisse in einem Praktikum vertiefen.
Ziel erreicht
Damit habe die Generationenwerkstatt ihr Ziel, Begeisterung zu wecken und frühzeitig zu beruflicher Orientierung beizutragen, erreicht, erklärte deren Botschafterin Renate Beineke. Freude auch bei Schulsozialarbeiterin Maria Narberhaus: Das Projekt sei ein guter Baustein unter den zahlreichen Angeboten zur beruflichen Orientierung, „die in Glandorf dank guter Kontakte“ hervorragend funktioniere.
Ein Artikel der NOZ von Petra Pieper vom 07.10.2016