Der Name des Projektes ist in diesem Fall Programm, erklärte Johannes Rahe, Vorstand der Osnabrücker „Ursachenstiftung“ während einer kleinen Feier. Unterstützt von der „erfahrenen Generation“, hier repräsentiert von Stiftungsvorstand und Ex-Unternehmer Rahe, und unter Anleitung von Fachleuten aus der Praxis, in diesem Fall emt-Geschäftsführer Dieter Schröer und Projektleiter Dieter Behnken, absolvieren die Jungen eine Art Schnupperpraktikum in einem Betrieb. Dabei geht es aber nicht etwa um zusehen, Halle fegen oder Kaffee kochen, sondern um die Arbeit an einem konkreten Projekt.
Aus der Not eine Tugend gemacht
In diesem speziellen Fall trafen mehrere günstige Faktoren aufeinander, erläuterte Schulleiterin Barbara Bolz. Nach technischen Problemen und mehreren Hacker-Angriffen entschloss sich die Schulleitung vor einiger Zeit, die Internetseite des Gymnasiums vom Netz zu nehmen. Zeitlich traf das zusammen mit der Entwicklung eines neuen Schulleitbildes, das auch optisch in einem neuen Logo seinen Ausdruck finden sollte. Schülerinnen der Fachoberschule Gestaltung im Berufsschulzentrum am Westerberg in Osnabrück machten sich ans Werk und legten diverse Entwürfe vor. Einer davon wird demnächst die Website zieren. Es auch für ein neues Leuchtschild für die Außenwand zu verwenden, lag deshalb nahe. Ebenso nahe, wie die Umsetzung der Generationenwerkstatt anzuvertrauen. „Damit haben wir aus der Not eine Tugend gemacht“, ergänzt Bolz.
„So einige Schweißperlen“
Allerdings ergab sich die Idee, nicht das bisherige, sondern das neue Logo zu verwenden, relativ kurzfristig und kostete emt-Projektleiter Dieter Behnken „so einige Schweißperlen. Es sollte ja auch perfekt werden“ Das Wallenhorster Automationsunternehmen macht schon seit einigen Jahren bei der „Generationenwerkstatt“ mit,sagte Geschäftsführer Schröer. Etwa 100 Projekte wurden bereits in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und den Kreishandwerkerschaften realisiert. Mit im Boot ist auch die Servicestelle Schule - Wirtschaft, die sich um eine engere Verzahnung beider Bereiche bemüht.
Aber warum jetzt ein Projekt speziell für Jungen? „Wir wollen Mädchen auf keinen Fall ausbremsen“, unterstreicht Rahe. Es habe sich aber gezeigt, „dass in der heutigen Bildungsgesellschaft Jungen, besonders in der Pubertät, oft zu zusätzliche Unterstützung brauchen“. Schulleiterin Bolz stimmt dem aus eigener Erfahrung zu: „Das deutsche Schulsystem fördert Mädchen mehr. Darüber hinaus seihen Mädchen vielfach einfach ehrgeiziger und lernten gerade in dieser Lebensphase eher aus eigenem Antrieb. Aber, so Rahe, Mädchen könnten sich selbstverständlich auch für die Generationenwerkstatt bewerben.
Einblick in den Beruf
Am Greselius-Gymnasium betreut Klaus Wahlbrink aus der Schulleitung das Projekt. Ende der achten Klasse sprach er Malte Meßmann, Patrick Schwalenberg, Eric Winkler und Lukas von Stevendaal und ihre Eltern an. Nach den Sommerferien, jetzt in der neunten Klasse ging es dann ans Werk. Immerhin acht Wochen lang, jeweils zwei bis drei Stunden und alles nachmittags nach Schulschluss, wie Schröer und Behnken lobend unterstrichen. „Es hat mich einfach interessiert und außerdem finde ich Mathe und Physik gut“, meint Lukas. „Es war schon interessant, einen Einblick einen Einblick in Berufe mit Elektronik zu bekommen“, finden auch Patrick und Erik. Und nein, vorher hätten sie keine Vorstellung davon gehabt.
Genau darum geht es - auch - in der Generationenwerkstatt. Mithilfe des Projekts könnten nicht nur Jungen gefördert werden, sondern Unternehmen könnten dabei auch Imagewerbung betreiben und potenzielle Bewerber auf sich aufmerksam machen, erläuterte Rahe. Aus früheren Generationenwerkstätten seien schon Praktika und Ausbildungsverhältnisse entstanden.
Das Leuchtschild soll in nächster Zeit außen im Eingangsbereich des Gymnasiums angebracht werden.
Ein Artikel der Bramscher Nachrichten von Hildegard Wekenborg-Placke 07.11.2017
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