In den vergangenen drei Monaten arbeiteten 13 Schüler der Oberschule Dörpen in drei Gruppen im Unternehmen Bernhard Poll Schornsteintechnik, dem Steinbilder Betrieb Ernst und Otto Cordes sowie bei Hero-Glas in Dersum einmal pro Woche an Projekten, die ihnen einen Einblick in das Berufsleben verschaffen sollten. Die Jugendlichen wurden dabei „Unruheständlern“ der erfahrenen Generation begleitet. Dabei handelt es sich um ehemalige Mitarbeiter im Ruhestand, die den Schülern mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung bei ihrer Arbeit zur Seite standen.
Glas zuschneiden und bedrucken
Die Ergebnisse stellten die Achtklässler bei einer Abschlussveranstaltung in der Firma Poll vor. Die vier Jungen der Gruppe bei Hero-Glas fertigten jeweils eine Spardose, einen Bilderrahmen und ein Mühle-Spielfeld. Dazu mussten sie Glas zuschneiden, säumen, reinigen und bedrucken. Ausbildungsbeauftragte Christina Soring zufolge ist besonders das Zuschneiden anfangs immer eine große Hürde. Mit der Zeit ging dies der Gruppe immer einfacher von der Hand.
Schüler entscheiden, was gebaut wird
Nach Angaben von Hans Thünemann, Prokurist bei Cordes, wurde großer Wert darauf gelegt, die Schüler selber entscheiden zulassen, was sie bauen möchten. Auf diese Weise möchte der Betrieb sicherstellen, dass die Teilnehmer motiviert an das Projekt herantreten, so Thünemann. Die Wahl der Oberschüler fiel auf einen Schreibtisch mit einer passenden Tischlampe, die jeweils zum Großteil aus Rohren bestehen.
Wie in den vergangenen Jahren auch wurde bei Schornsteintechnik Poll ein Edelstahlgrill angefertigt. Dabei lernten die Jugendlichen die Verarbeitung von Edelstahl kennen. In das fertige Produkt gravierte jeder Schüler noch seinen Namen. Auch eine Grillzange wurde angefertigt, die ebenfalls mit dem Namen versehen wurde.
An das Berufsleben heranführen
Die „Generationenwerkstatt“ ist ein Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück. Ziel ist es dabei, die kommende Generation durch die Unterstützung erfahrener Mitarbeiter an das Berufsleben heranzuführen. „Es ist ein Vorzeigeprojekt, bei dem die Seniorenexperten den jungen Leuten etwas beibringen“, fasste Dörpens Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken (CDU)zusammen.
Im Emsland wurden seit 2014 bereits 33 „Generationenwerkstätten“ mit 16 Unternehmen und acht Schulen durchgeführt. Insgesamt 133 Schüler nahmen bislang an dem Projekt teil.
Ein Artikel der Ems-Zeitung, NOZ von Michael Sterk vom 17.12.2018