Die Übergabe der Urkunde und der Laterne fand am Donnerstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Schule statt. Die Generationenwerkstatt ist eine Initiative der Ursachenstiftung. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass Jungs ab einem gewissen Alter in der Schule deutlich schlechter werden und Mädchen ihnen den Rang ablaufen. Gleichzeitig suchen Handwerk und verarbeitendes Gewerbe händeringend Nachwuchs. Daraus ist dann die Idee entstanden, "schwerpunktmäßig den Jungen" einen Zugang zum Handwerk und damit Alternativen zur klassischen Schulkarriere aufzuzeigen "schwerpunktmäßig den Jungen" in begeisternder Weise einen Zugang zum Handwerk, allerdings "ohne die Mädchen zu bremsen".. Gemeinsam mit Partnerunternehmen und Mentoren erhalten die Teilnehmer frühzeitig einen Einblick ins Berufsleben.
Bereits das zweite Projekt
Am Greselius-Gymnasium ist es bereits das zweite Projekt dieser Art. Erste Kontakte entstanden über eine Veranstaltung im Kreishaus, berichte Klaus Wahlbrink aus der Schulleitung. Er begrüßt das Bestreben des Landkreises, die Berufsorientierung an den Schulen zu fördern. Um den Stellenwert der Generationenwerkstatt zu unterstreichen, ist auch Kreisrat Matthias Selle ans Greselius-Gymnasium gekommen. Er betont, dass es ihm wichtig sei, die Berufsorientierung auch an Gymnasien voranzutreiben. Selle belässt es nicht dabei, Flagge zu zeigen, er will auch wissen, wie die Schüler das Angebot aufgenommen haben.
Lennart Bünte ist der einzige, der deutlich zu erkennen gibt, dass eine Ausbildung im Handwerk infrage kommt. Felix Diesing ist zwar nicht abgeneigt, will sich aber für seine Entscheidung noch Zeit lassen. Nick Schädel und Silas Steinke haben sich dagegen bereits für den Weg über das Abitur zum Studium entschieden. Für Projektleiter Hubert Moormann kein Problem: Purplan benötige auch Ingenieure, sagt er. „Ihr kennt die Firma jetzt und die Tür steht Euch jederzeit offen.“ Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen habe viel Spaß gemacht, sagt der Unruheständler, der sich als Rentner um die Ausbildung der Anlagenbauer bei dem Wallenhorster Unternehmen Purplan kümmert. Silas fand vor allem das Schweißen „spannend“. Das habe er noch nie gemacht und werde dazu auch so schnell keine Gelegenheit wieder haben, sagt er. Auch wenn der Sohn nicht ins Handwerk wechseln will, findet Vater Andreas Steinke die Generationenwerkstatt „toll“. Er weiß, wovon er spricht, da er an seiner Schule selbst für die Berufsorientierung zuständig ist.
Nicht unbedingt studieren
Johannes Rahe, Vorstand der Ursachenstiftung, dankte den Eltern für deren Unterstützung. Die hätten nach wie vor einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder. Selle erklärte, auf Abiturfeiern habe er festgestellt, dass viele danach nicht unbedingt studieren wollten, andererseits fehlten in der Region Fachkräfte. Deshalb sei es wichtig, die Alternativen aufzuzeigen. Auch wenn nur einer der vier Teilnehmer der Generationenwerkstatt sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiere und einer sich noch Zeit für seine Entscheidung nehmen wolle, sei dies ein gutes Ergebnis.
Ein Artikel der Bramscher Nachrichten, NOZ vom 15.12.2018
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