Artikel der NOZ:
Seit November haben Marco Pieper, Dogus Kurtbas und Renas Mohi einmal wöchentlich beim Osnabrücker Servicebetrieb mitgearbeitet und den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers kennengelernt. Das Projekt kann sich sehen lassen: am Museum für Industriekultur entsteht ein neuer Spielplatz – und die drei Schüler helfen kräftig mit. Bis Ostern soll der Spielplatz am MIK fertig werden.
Seit 2014 in Osnabrück:
Generationen-Werkstatt Hinter dem Projekt steckt die Idee, Schüler durch Praxiserfahrungen an das Berufsleben zu führen. Anders als es häufig in Praktika der Fall ist, sollen sie aber nicht Mitarbeitern eines Betriebs bei der Arbeit über die Schulter schauen, sondern für die Zeit selber Teil des Betriebs werden. Seit 2014 wurden 222 Generationen-Werkstätten in 93 Unternehmen aus Osnabrück, Osnabrücker Land, dem Emsland, Ostfriesland, der Grafschaft Bentheim und dem angrenzenden Westfalen durchgeführt. 46 Schulen mit rund 900 Schülern nahmen bisher teil.
Würden die Schüler das Projekt noch mal machen?
Das Herausforderndste sei die Rutsche gewesen, so die drei Jungs. Spaß gemacht habe ihnen alles, selbst bei Wind und Regen, „aber am meisten das Baggerfahren“. Auf die Frage der Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, ob sie das Projekt nochmal machen würden, sind sie sich einig und antworten mit einem kräftigen und überzeugten „Ja“. „Selbst in der Freizeit“, fügt Renas hinzu und Marco und Dogus nicken zustimmend. Dass sie stolz sind auf das, was sie geschaffen haben, sieht man ihnen an.
„Die Jungs haben gebaggert, Fundamente ausgekoffert, betoniert – alles, was zum Beruf des Garten- und Landschaftsbauers dazu gehört“, fasst Markus Diersing, Ausbildungsleiter beim OSB zusammen. Und OSB-Gärtnermeister Peter Kohlbrecher, der die Drei in der Projektphase angeleitet hat, fügt hinzu: „Ich denke, wir haben es ganz gut zusammen hingekriegt.“ Schulleiterin Brigitte Vollmer lobte, das Schöne an dem Projekt sei, „dass die Kinder sehen können, was sie geschaffen haben.“
Osnabrücks Oberbürgermeisterin bezeichnet das Museum für Industriekultur als einen kulturellen Leuchtturm Osnabrück. „Zusammen mit der Gastro und nun dem Spielplatz schafft das Museum einen schönen Ausflugspunkt.“ Zudem sei es nicht nur für die Schüler ein tolles Projekt, sondern helfe auch bei der Nachwuchsförderung, vor allem in Hinblick auf Fachkräftemangel. Es sei eine „Win-Win-Win-Win-Situation für alle“, so Pötter. Schüler Renas findet: „Wir möchten das anderen Schülern auf jeden Fall weiterempfehlen.“
Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung NOZ von Anika Sterna vom 07.02.2023
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Artikel der Hasepost:
Seit September ging es für die drei Schüler an acht Nachmittagen Richtung Piesberg. Vor den Türen des MIK griffen sie zur Schaufel, fuhren Bagger und Radlader und bauten einzelne Spielgeräte auf. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, resümiert Reners Mohi. Der 14-Jährige und seine beiden Schulkollegen können sich gut vorstellen, nach ihrem Abschluss eine Ausbildung beim OSB zu machen. Vor allem das Baggerfahren hat den Dreien Spaß bereitet. „Die Jungs haben gebaggert, Fundamente ausgekoffert, betoniert – alles, was zum Beruf des Garten- und Landschaftsbauers dazu gehört“, fasst Markus Diersing, Ausbildungsleiter beim OSB zusammen.
Nicht nur mitlaufen, sondern auch machen
Mit der Felix-Nussbaum-Schule konnten bereits sechs sogenannte GenerationenWerkstätten mit Osnabrücker Firmen realisiert werden. „Der Sinn ist, dass Schüler nicht nur mitlaufen und über die Schulter schauen, sondern immer auch ein Projektergebnis haben“, erklärt Babette Rüscher-Ufermann von der Ursachenstiftung. So könnten Schüler nicht nur das Handwerk kennenlernen, sondern auch etwas Bleibendes schaffen. Dabei läuft das Projekt komplett auf freiwilliger Basis im Nachmittagsbereich. „So können sich die Betriebe auch sicher sein, dass die Schüler Lust auf die Arbeit haben.“ Sechs bis acht Arbeitsnachmittage verbringen sie dann bei einem Osnabrücker Unternehmen und packen mit an.
Fachkräfte von morgen gewinnen
Dreimal konnten bereits Schüler mit dem OSB gemeinsam ein Projekt in Osnabrück realisieren – am Rubbenbruchsee, an der Bremer Straße und nun am MIK. Auch Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überzeugte sich von dem Ergebnis der GenerationenWerkstatt und übergab die Zertifikate persönlich an die drei Schüler. Ihr gefällt vor allem der Aspekt der Berufsorientierung bei dem Projekt: „Das ist nicht nur ein tolles Projekt für Schüler und Schulen, sondern hilft uns auch beim Thema Fachkräftemangel weiter.“ Nach wie vor bleiben viele Ausbildungsplätze in Osnabrück unbesetzt. Umso schöner, dass Rüscher-Ufermann berichten kann, dass viele Schüler aus der GenerationenWerkstatt am Ende auch eine Ausbildung in ihrem Schnupperunternehmen machen wollen. Louis Grba etwa hat 2019 an einer GenerationenWerkstatt beim OSB teilgenommen, gestaltete dort eine Fläche am Rubbenbruchsee und absolviert nun seine Ausbildung bei dem städtischen Betrieb.
Die GenerationenWerkstatt richtet sich an Schüler aus der 8. Klasse zwischen 12 und 15 Jahren. Antonia Krümberg kümmert sich an der Felix-Nussbaum-Schule um die Berufsorientierung der Schüler. Laut ihr wollen Schüler derzeit vor allem Kfz-Mechatroniker, Metallbauer oder Anlagentechniker werden. Schülerinnen wollen in die Pflege, den sozialen Bereich oder Friseurin werden.
Spielplatz zu Ostern fertig
Wenn das Wetter wieder mitspielt, arbeitet der OSB weiter am MIK-Spielplatz. Im nächsten Schritt muss der Sand aufgefüllt und verteilt werden, die letzten Spielgeräte installiert und ein Zaun aufgestellt werden. Vor allem am Kleinkinder-Matschparadies mit Wasserpumpe muss noch gefeilt werden. Planmäßig können dann die ersten Kinder zu Ostern unterhalb des Piesbergs spielen.
Ein Artikel der HasePost Osnabrück von Jasmin Schulte vom 02.02.2023
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