Im April hatten die fünf Jugendlichen in der „Generationenwerkstatt“ des Haselünner Unternehmens Voss Gebäudetechnik mit ihrem Projekt begonnen, fertigten im Unternehmen nach einer Kennenlernphase unter Anleitung ihre Abschlussarbeit und konnten ihren Wetterhahn samt Zertifikat mit nach Hause nehmen. Das Zertifikat könnte nützlich sein bei späteren Bewerbungen.
Für Handwerk motivieren
Die Generationenwerkstatt ist eine Aktion mittelständischer Unternehmen und will künftige Auszubildende ansprechen und für das Handwerk motivieren, berichtet Renate Beineke, Botschafterin der Generationenwerkstatt, die das Haselünner Projekt begleitete. In Haselünne sei nun das siebte Projekt der Generationenwerkstatt erfolgreich abgeschlossen worden.
Zum vierten Mal Gastgeber
Das zum vierten Mal gastgebende Unternehmen Voss Gebäudetechnik, erläutert Seniorchef Hubert Voss, verstehe sich trotz seiner rund 120 Mitarbeiter immer noch als Handwerksbetrieb. Und der benötige wie viele andere Betriebe dringend Auszubildende. Bei Voss sind es derzeit 20 Lehrlinge. Schulleiter Thorsten Giertz und Schulorganisatorin Ellen Kamphus sehen in der Kooperation mit dem Haselünner Unternehmen einen „wichtigen Kooperationspartner unserer Schule“, der den Schülern einen aufschlussreichen Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt vermittle. „Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren kommen aus den umliegenden Schulen in die Werkstatt und lernen das Unternehmen kennen,“ erläutert Renate Beineke das Konzept. „Die Schüler schaffen dort etwas unternehmensspezifisch Neues.“
Generationenwerkstatt bedeutet bei Voss, dass mit Bernd Lügering eine erfahrene Person aus dem Un-Ruhestand die Jugendlichen begleitet, berät und unterstützt. „Der das Wissen von der älteren, erfahrenen an die jüngere wissbegierige Generation weitergibt,“ fügt Mario van der Ahe, Ausbildungsleiter des Unternehmens hinzu.
Freude an der Zusammenarbeit
Hubert Voss hat die Zusammenarbeit Freude bereitet: „Auch ich mache weiter mit.“ Spaß an der Arbeit hatten auch die fünf Schüler. „Wir konnten etwas lernen, was uns auf das Berufsleben vorbereitet,“ meint Henning. „Das Anfertigen des Wetterhahns war manchmal schon knifflig, aber das hat Spaß gemacht.“ Leon lobt die Hilfe der erfahrenen Handwerker: „Der Umgang mit den Maschinen wurde uns genau gezeigt, und ich konnte das Arbeiten mit dem Material schnell lernen.“ Tim: „Wir haben immer etwas Neues kennengelernt, handwerkliches Geschick und viele neue Geräte.“ Auch Finn mochte gerne löten und mit dem „angenehmen Material arbeiten“.
Unternehmen setzten zur Nachwuchsförderung zunehmend auch auf die Generationenwerkstatt, erklärt Renate Beineke. „Deutschlandweit erfährt das Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück Anerkennung.“ Und es gebe bereits Kooperationspartner in anderen Bundesländern. „Nach fünf Pilotprojekten in 2014, 18 Projekten in 2015, 36 Projekten in 2016, konnten im vergangenen Jahr 36 Projekte umgesetzt werden.“
Für dieses Jahr gebe es bereits zahlreiche Anmeldungen für die Generationenwerkstätten. „Fast alle bisherigen Unternehmen machen weiter, und neue kommen hinzu.“Insgesamt hätten bisher 400 Schülern dieTeilnahmezertifikate überreicht werden können.
Ein Artikel der Meppener Tagespost, NOZ von Heinz Benken vom 04.07.2018