Zikrija aus Kabul, Faheem aus Kundus und Beschar aus Nord-Syrien besuchen die Schule am Roten Berg in Hasbergen. Ein Jahr lang kamen sie an einem Nachmittag pro Woche in die Firma. Unter Anleitung von Seniorchef Friedrich Amelingmeyer arbeiteten sie in der Werkstatt an schicken Stühlen und Kerzenständern. „Sie haben das sehr gut gemacht, vor allem waren sie wirklich willig. Die Sprache war schon ein Problem, aber durch learning by doing wussten die Jungs schnell: Was ist Feuer, was ist Schmieden, was ist Schweißen?“ Der ehemalige Teilnehmer Fabian Gruhn sei als Juniorcoach eine große Hilfe gewesen: „Alle haben mitgezogen, und es hat Spaß gemacht.“
Stühle als Belohnung
Die hergestellten Stühle durften die Jungs mit nach Hause nehmen, damit sie etwas in der Hand haben, dass sie vorzeigen können. Außerdem erhielt jeder ein Zertifikat für die Teilnahme. Zikrija und Faheem absolvierten im vergangenen Jahr zusätzlich ihr zweiwöchiges Schulpraktikum bei Amelingmeyer.
Was ist die Generationenwerkstatt?
Durch die Generationenwerkstatt treffen Schüler in Betrieben auf erfahrene Handwerker, um die Grundlagen des Handwerks zu lernen und soziale Fähigkeiten zu üben. Das Projekt vernetzt Unternehmen, Schulen und Bildungsinitiativen im Bezirk der Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim. Es war schon das vierte Mal, dass Schüler in diesem Rahmen bei Amelingmeyer arbeiteten; dass Migranten teilgenommen haben, war allerdings eine Premiere.
„Neben der handwerklichen Praxis ist besonders wichtig das Erlernen der Sprache. Das fällt leichter durch den direkten Bezug zur Tätigkeit. Somit trägt das Projekt auch zur Integration bei“, so Johannes Rahe, Vorstand der Ursachenstiftung, die hinter der Generationenwerkstatt steht.
Ein Artikel der NOZ von Markus Strothmann 31.05.2017