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PROJEKT „GENERATIONEN-WERKSTATT“ Dörpener Achtklässler treffen auf Handwerkssenioren

Steinbild. Theorie trifft Praxis oder besser gesagt: Schüler treffen auf die erste betriebliche Realität: Dieses Ziel hat das Projekt „Generationen-Werkstatt“. Zwölf Oberschüler aus der Samtgemeinde Dörpen setzten mit Ausbildungspaten ihre eigenen Ideen in handfeste Exponate um. Während einer Feierstunde bei der Unternehmensgruppe Cordes in Steinbild erhielten sie ihre Zertifikate.

Während einer Feierstunde erhielten zwölf Schüler ihre Zertifikate. Und nicht nur das, denn sie dürfen ihre hergestellten Gegenstände wie beispielsweise Designersessel, Edelstahlgrills und Dekostühle behalten. Foto: Jürgen Ede

Nicht nur fürs Schulheft, sondern für ihre eigenen Zimmer fertigten die Achtklässler der Oberschule Dörpen mit Senioren der Unternehmen Cordes, Poll und Schomaker ansprechende Designersessel und schicke Tischleuchten und bauten Edelstahlgrills und Dekostühle aus Metall. Dazu waren sie im Rahmen des Werkunterrichts mehrfach in den Unternehmen zu Gast. Ein Ausbildungspate, meist ein Lebensälterer im Unternehmen oder ein rüstiger Rentner, unterstützte die Jugendlichen dabei. „Eine gute Gelegenheit, die Betriebe kennenzulernen“, meint Hans Thünemann, Prokurist bei Cordes. Er machte am Rande der Feierstunde deutlich, dass die Generationenwerkstatt inzwischen ein wichtiger Baustein aus einem Mix von Maßnahmen sei, um Nachwuchs zu rekrutieren. Denn nach der Projektarbeit folgen in der Regel Betriebspraktika und auch Ferienjobs, die dann letztlich in einem Ausbildungsvertrag münden können.
Aktuell habe man zwei junge Menschen für ein Praktikum gewinnen können. Das Projekt setzt nach Worten von Renate Beineke, Botschafterin der „Generationen-Werkstatt“ genau zum richtigen Zeitpunkt an. Denn in den achten Klassen werden nach ihren Worten die Kompetenzen der Schüler festgestellt, um erste berufliche Weichenstellungen vornehmen zu können. Außerdem sei das Projekt sehr gut geeignet, auch junge Menschen mitzunehmen, die sich altersbedingt in einer schwierigen Phase befänden. „Hier benötigt der ein oder andere vielleicht etwas Motivation. Wir möchten mit den konkreten Projekten Begeisterung erzeugen und Neugierde wecken“, so Beineke.

Betriebe geben auch schwächeren Schülern eine Chance
Aufgrund des viel zitierten Fachkräftemangels seien Betriebe heute auch bereit, schwächeren Schülern eine Chance zu geben, mit dem Ziel eine abgeschlossene Berufsausbildung zu erreichen. Diese Menschen gelten nach ihren Worten im Allgemeinen als besonders betriebstreu, was für kleine und mittelständische Unternehmen besonders wichtig sei. Lobende Worte fand auch Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken: „Ich finde es sehr beeindruckend, wenn junge Menschen aus den achten Klassen unserer Oberschule erste berufliche Kenntnisse erwerben möchten und dazu in Vorzeigeunternehmen wie Cordes, Poll oder Schomaker Gelegenheit bekommen“.
Seinen Dank richtete er auch an die Lehrkräfte, die das Projekt maßgeblich unterstützt hätten. „Unterm Strich ist dabei herausgekommen, dass diese Unternehmen junge Menschen in Zeiten des Fachkräftemangels für Handwerksberufe begeistern können“, so Wocken weiter. Im Einzelnen erhielten folgende Schüler ihre Zertifikate: Christian Albers aus Neubörger, Sebastian Haak aus Dörpen, Nicky Nijkamp aus Kluse und Peter Thole aus Walchum (alle Firma Cordes), Malte Celten aus Dersum, Lukas Gründer aus Dörpen, Dawid Okroj aus Wippingen und Dominik Struwe aus Dörpen (alle Firma Poll), Hannes Bölscher aus Lehe, Sören Heyen aus Lehe und Fynn Terfehr aus Lehe (alle Firma Schomaker).

Ein Artikel der Emszeitung von Jürgen Eden                  vom 12.12.2016

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