Elisabeth Große Dartmann und vier Mitschüler aus der Jahrgangsstufe 7 haben in sechs Wochen in ihrer Freizeit an dem Projekt gearbeitet, die Asphaltfläche verkleinert und durch eine runde Sitzgruppe ersetzt. Außerdem wurde Rasen frisch eingesät und hinter einer Natursteinmauer ein Hochbeet mit Stauden angelegt. Die Aktion geschah in Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen Dallmann, der Baumschule Igel und der Ursachenstiftung. Die hat sich auf die Fahnen geschrieben, junge Menschen für Handwerksberufe zu interessieren. Die Sitzbänke, die jetzt auf dem gepflasterten Teil des Geländes stehen, hat der Förderverein der Schule maßgeblich mitfinanziert.
Die beteiligten Unternehmen standen nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit Maschinen und Werkzeugen den Schülern zur Seite. Auch Auszubildende waren in die Arbeiten involviert, um den Schülern auf Augenhöhe einen Einblick in den Berufsalltag zu vermitteln.
Elisabeth ist sich noch nicht sicher, will aber nicht ausschließen, dass es etwas im Bereich Landschafts- und Gartenbau werden könnte. Auf jeden Fall fand sie das Projekt „ganz spannend.“ Timo ist schon einen Schritt weiter. Er möchte Landmaschinen-Mechatroniker werden oder zu Dallmann gehen. Damit nimmt er einen Ball von Michael Bosse auf. Der hatte sich nicht nur bei Schülern, Eltern und Lehrern für deren Engagement bedankt, sondern auch die Hoffnung geäußert, dass die Sitzgruppe vielleicht eines Tage dazu genutzt werden könne, den einen oder anderen Ausbildungsvertrag dort zu unterzeichnen.
Zu den geladenen Gästen zum Projektabschluss und zur Einweihung war auch Bürgermeister Heiner Pahlmann CO-2-neutral mit dem Fahrrad erschienen. Der lobte nicht nur die Praxisorientierung an der Schule, sondern auch den Anspruch, immer wieder neue Wege zu beschreiten. Alle Welt spreche derzeit von Blühwiesen und Bienensterben. Mit dem Entschluss, einen Teil des Asphalts durch Rasen zu ersetzen und Stauden zu pflanzen, sei es der Schule zudem gelungen, sich auch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Babette Rüscher-Ufermann von der Ursachenstiftung gratulierte den Schülern. „Ihr habt etwas Tolles hier geschaffen“, sagte sie anlässlich der Vergabe der Teilnahmezertifikate. Die sollten die Schüler später in ihre Bewerbungsmappen aufnehmen, empfahl sie, darauf dürften sie stolz sein. Rüscher-Ufermann bezeichnete Schulleiter Thomas Behning als „alten Hasen“ im Projekt „Generationenwerkstatt“, weil er von Beginn an seit 2014 sich dafür engagiert habe. Die Idee dahinter: Ein „Un-Ruheständler“, in diesem Fall Heinz Klose, der 50 Jahre im Hoch- und Tiefbau tätig war, begleitet die Schüler und hilft ihnen, ihr Projekt zu realisieren, um Interesse an ihrem Handwerk zu wecken.
Auch bei Tjark Jüttner und Matthis Schnieder scheint das funktioniert zu haben. Während Tjark vor allem die Idee begrüßte, Asphalt- zu Rasenfläche umzugestalten, hatte es Matthis gefallen, kommenden Schülergenerationen etwas zu hinterlassen. Behning dankte nicht nur allen Beteiligten, sondern auch den Eltern. Die hätten nicht nur ihre Kinder unterstützt, sondern sich auch selbst mit Fahrgemeinschaften engagiert.
Ein Artikel der Bramscher Nachrichten, NOZ von Andreas Wenk vom 28.06.2019
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