Während des zweimonatigen Projektzeitraums lernten Neele Ortmann, Ronja Grote, David Korten und Jonas Lückenjans einmal pro Woche für jeweils knapp zwei Stunden den Betrieb kennen. In dieser Zeit bauten die Schüler gemeinsam mit Werner Albers zwei Sitzbänke aus Stahl für ihren Schulhof. Albers ist Mitarbeiter der Firma Husen und betreute die Gruppe in den insgesamt knapp acht Wochen.
"Das hat wirklich Spaß gemacht. Ich würde es immer wieder tun“ Werner Albers, Mitarbeiter bei Husen Stahlbau.
Normalerweise sei für das Projekt vorgesehen, dass sich ein Ruheständler des jeweiligen Unternehmens um die Schüler kümmere. Durch die Weitergabe ihres Wissens solle die erfahrene Generation gestärkt werden, erklärt Renate Beineke, Botschafterin des Projektes. Da die angefragten ehemaligen Mitarbeiter jedoch keine Zeit aufbringen konnten, übernahm Albers die Aufgabe. „Das hat wirklich Spaß gemacht. Ich würde es immer wieder tun“, teilte er zum Abschluss mit.
Kontakt zu den Schulen
Zum ersten Mal führte der Betrieb das Projekt durch. Geschäftsführer Wolfgang Husen zeigte sich begeistert. „Die Aktion bildet nicht nur eine Brücke zwischen den Generationen. Auch wir können den Kontakt zu den Schulen aufrecht erhalten, der in den vergangenen Jahren leider immer weniger wurde. Das ist eine tolle Sache.“
Namen in Sitzbank eingraviert
Beim ersten Treffen besichtigten die vier Achtklässler gemeinsam den Betrieb. Nach einer Sicherheitsunterweisung konnten sie von Woche zu Woche in unterschiedliche Bereiche des Unternehmens reinschnuppern. Während sich die beiden Jungs vom Schweißen begeistern ließen, lernten die Mädchen im Zeichenbüro, wie sich eine moderne Stahlhalle konstruieren lasse, erzählte Albers. In die beiden neuen Sitzbänke aus Stahl für den Schulhof wurden die Namen der vier Jugendlichen eingraviert. „So haben die Teilnehmer am Ende ein greifbares Ergebnis, worauf sie stolz sein können“, so Beineke.
An das Berufsleben heranführen
In einem Gespräch mit unserer Redaktion erzählte die Botschafterin, dass die „Generationenwerkstatt“ ein Projekt in Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen und örtlichen Schulen sei. Sie werde von den Handwerkskammern Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, Münster und Ostfriesland sowie von den Kreishandwerksschaften vor Ort unterstützt. Ziel des Projektes sei vor allem, die kommende Generation mit Begeisterung an das Berufsleben heranzuführen und Orientierung zu bieten.
Nach Angaben von Beineke nehmen im Altkreis Aschendorf-Hümmling zurzeit 17 mittelständische Unternehmen und acht Schulen am Projekt teil. Allein in diesem Jahr schließen vor den Sommerferien insgesamt fünf Generationenwerkstätte in Kooperation mit drei Schulen ab. In der zweiten Jahreshälfte werden voraussichtlich acht weitere Projekte gestartet. „Damit ist die Region Aschendorf-Hümmling sehr gut vertreten“, so Beineke.
Ein Artikel der Ems-Zeitung, NOZ von Luisa Reitemeyer vom 06.06.2019