„Die Werkstatt verbindet drei Generationen“, sagte die Botschafterin des Projektes, Renate Beineke. Sie sprach von den Kindern der kommenden, den Arbeitstätigen der aktiven und den „Unruheständlern“ der erfahrenen Generation. Im Rahmen des Projektes werden Schüler etwa zehn Wochen lang an einen Beruf herangeführt. „Das ist viel schöner als die graue Theorie“, meinte der Dörpener Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken (CDU). Außerdem könnten sie auf diese Weise früh in die Arbeitswelt hineinschnuppern und Kontakt zu Mitarbeitern in einem Betrieb aufbauen, in dem sie vielleicht bald arbeiten wollen.
Den Betrieben werde geholfen, da sie die Kinder für sich begeistern könnten, fügte Thomas Kuhr hinzu, der die Firma Schornsteintechnik Poll aus Dörpen vertrat. „Hier können Brücken zwischen Schule und Betrieb geschlagen werden“, sagte Kuhr. Als Mentoren und Betreuer für die drei bis fünf Mitglieder starken Gruppen seien erfahrene ehemalige Mitarbeiter im Rentenalter, die den Heranwachsenden bei ihren Projekten unter die Arme greifen. „So können sie ihr Wissen an die kommende Generation weitergeben“, berichtete Beineke.
Vertreter von Hero-Glas, Poll sowie dem Sanitärunternehmen Cordes aus Steinbild stellten anhand von Präsentationen und Imagefilmen ihren Betrieb, ihre Tätigkeiten und bisherige Erfahrungen mit der Generationenwerkstatt vor. Bei Poll wurden Grills, bei Cordes Bluetooth-Boxen und bei Hero-Glas zwei Bänke und ein Tisch gebaut. Letztere wurden vor dem Eingang des Gebäudes platziert. So bekamen die 13 Schüler einen Einblick in die Aufgaben, die auf sie zukommen werden. Reinhard Rohden, didaktischer Leiter der Oberschule Dörpen, berichtete, dass Achtklässler dieses Projekt als AG wählen können. „Das Beste ist, dass jeder hier freiwillig mitmacht“, hieß es in einem Film der Ursachenstiftung. „Es geht nicht nur um Berufsorientierung, sondern darum, jungen Leuten zu zeigen, was in ihnen steckt.“
Wie Samtgemeindebürgermeister Wocken war auch Heinz-Hermann Ross, Mitglied der Geschäftsleitung, der Meinung, dass dies eine einmalige Gelegenheit auf dem Weg zur Berufsfindung für die Schüler sei. „Diese Chance muss man nutzen“, betonte Ross. Er zeigte sich den Eltern gegenüber dankbar, die ihre Kinder zu dem Auftakttermin begleitet haben. Sie seien ebenfalls wichtig für den beruflichen Werdegang eines Heranwachsenden, sagte Ross.
Das Projekt ist ein Teil der bundesweiten Initiative „Männer für morgen“. Nach Angaben der Ursachenstiftung hat es 2014 mit fünf Werkstätten begonnen. Im Jahr darauf ist die Zahl bereits auf 18 gestiegen. Zur jetzt vierten Runde seien bereits 54 Werkstätten angemeldet worden.
Ein Artikel der Emszeitung, NOZ von Michael Sterk 08.09.2018