Melle. Fünf Ratsschüler absolvierten in der Firma Huning-Maschinenbau ein nicht alltägliches Praktikum. Denn die Achtklässler schauten den Handwerkern nicht nur über die Schulter, sondern bauten abseits der normalen betrieblichen Produktionsprozesse selbst etwas Nützliches für ihre eigene Schule – eine beleuchtete Vitrine.
„Das Beste war, dass wir selbst handwerklich arbeiten und dabei Maschinen nach vorheriger Anleitung nutzen durften“, erklärte Schüler Timomi Lust. „Deshalb und weil uns etwas zugetraut wurde hatten wir viel Spaß an der Arbeit“, ergänzte Mit-Praktikant Kilian Shabani. „Die sieben Nachmittage bei Huning waren eine schöne Abwechslung zum Schulalltag“, meinte Lino Weiß. Von „interessanten Einblicken in einen Metall-Beruf“ sprachen Ino Warner und Sebastian Brunsmann. Auch Eltern berichteten von „wichtigen Erfahrungen“ ihrer Söhne und dankten dem Unternehmen, das die Schüler sogar von der Schule abgeholt habe.
Männliche Vorbilder
Ebenso zufrieden mit dem Verlauf des „etwas anderen Praktikums“ der Generationen-Werkstatt äußerte sich „Un-Ruheständler“ Josef Parlmeyer, der die Jungs vor allem bei der praktischen Arbeit anleitete. Um die planungstechnische Vorbereitung des Baus der Vitrine kümmerte sich Hermann Brockmeyer. Die enge Zusammenarbeit von erfahrenen Handwerkern und Un-Ruheständlern mit 13- bis 15-jährigen Jungs ist Teil des Konzeptes der von Johannes Rahe gegründeten Generationen-Werkstatt (wir berichteten). So sollen männliche Jugendliche in intensiver Interaktion mit männlichen Vorbild-Figuren für handwerkliche Arbeiten begeistert werden. Dieser Ansatz ist offenbar beim Praktikum in der Firma Huning aufgegangen. Hoch erfreut vom pädagogischen und handwerklichen Ergebnis der Generationen-Werkstatt zeigte sich Ludger Jansen. „In der sehr präzise gearbeiteten Vitrine werden künftig in der Schule heimische Firmen und Produkte vorgestellt“, kündigte der Leiter der Oberschule Ratsschule an.
Enge Kooperation mit Schulen
Auf den hohen Stellenwert von Praktika im Unternehmen Huning wies Ausbildungsleiter Ralf Kaumkötter hin: „Die Hälfte unserer 21 Auszubildenden war vorher bei uns in einem Praktikum“. Dass die meisten der im Betrieb ausgebildeten junge Leute auch später in der Firma bleiben, ergänzte Heiko Schmidt von der Betriebsleitung. Das Unternehmen suche stets eine enge Kooperation mit den Schulen und biete für interessierte Schüler auch Schnupper-Praktika in den Ferien an. Vor dem gemütlichen Ausklang der Abschlussfeier führte Schmidt die Eltern, Lehrer und anderen Gäste durch den 170 Mitarbeiter starken Betrieb.
Ein Artikel von Norbert Wiegand 06.04.2016