Schulleiter Thorsten Giertz gab bekannt: „Die Genehmigung liegt vor und die Handwerker vom Baubetriebshof in Haselünne werden den Schwebebalken und das etwa 17 Meter lange Trichtertelefon aus Stahlrohr auf dem Schulhof der Bödiker-Oberschule installieren.“ Außerdem wird die bereits befestigte Klangstation auf dem Schulhof durch die Firma Voss wieder repariert. Leider wurden einige der Klangrohre von bislang unbekannten Personen abgebrochen. Nach den Sommerferien im August, wenn alle Elemente auf dem Schulhof aufgebaut sind, wird es eine offizielle Einweihung auf dem Schulhof geben.“ Die drei Elemente sollten als eine Art Sinnesgarten für alle Schüler und Lehrer fungieren. Das Balancieren, Töne zum Klingen bringen, Sprechen und Lauschen mit dem Trichtertelefon solle die Sinne anregen.
Projekt gut für berufliche Zukunft
"Vorbild für diese Idee war der Sinnesgarten am St.-Vincent-Hospital in Haselünne“, erklärte Fachbereichsleiterin Ellen Kamphus, die sich nicht nur über die gelungenen Werkstücke, sondern auch über die Schüler sehr freute. „Fast alle haben bis zum Schluss nicht nur durchgehalten, sondern waren mit Begeisterung bei der Sache.“ Dabei sei die Teilnahme am Projekt Generationen-Werkstatt ganz freiwillig gewesen.
Einer der Freiwilligen war Tobias Robben. „Das Projekt hat Spaß gemacht, und ich kann daraus auch etwas für meine berufliche Zukunft mitnehmen“, lautete sein Fazit. Mitschüler Jan Krüßel gab an, dass er später gern einmal handwerklich arbeiten wolle, vielleicht im Tischlerhandwerk.
„Einer der Schüler interessiert sich jetzt für eine Ausbildung bei uns“, freute sich Voss-Ausbildungsleiter Mario van der Ahe. Dieser wolle aber erst noch die zehnte Klasse abschließen, deshalb sei der Vertrag noch nicht ganz spruchreif.
Erkenntnisgewinn
Die Generationen-Werkstatt sei eine gute Gelegenheit, um zu einem frühen Zeitpunkt herauszufinden, ob einem die handwerkliche Arbeit liegt und gefällt, bemerkte Renate Beineke von der Osnabrücker Ursachenstiftung am letzten Projekttag. Auch wenn jemand am Ende des Projekts feststelle, dass diese Art zu arbeiten nichts für ihn ist, sei das ein Erkenntnisgewinn auf dem Weg der Berufsorientierung.
Auch Harald Hüsers, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Emsland, hob hervor, dass es eine tolle Sache sei, wenn Schüler schon ab der achten Klasse spielerisch an die Berufswelt heranführt werden.
Obermonteur Bernd Lügering und Senior-Chef Hubert Voss hatten die drei Schülergruppen von der Bödiker-Oberschule in der Generationen-Werkstatt betreut und ihr Fachwissen an sie weitergegeben. „Die Ideen für die drei Projekte kamen von den Jungs. Ich habe mir nicht die Hände dreckig gemacht, das haben nur die Jungs getan“, lobte Lügering. Er würde jederzeit wieder an einer Generationen-Werkstatt teilnehmen.
260 Teilnehmer seit 2014
„Die Generationen-Werkstatt ist kein Praktikum, sondern ein generationenübergreifendes Miteinander in einer Werkstatt“, betonte Beineke. In rund 70 Projekten hätten inzwischen 260 Teilnehmer seit 2014 die Generationen-Werkstatt durchlaufen. „Viele davon haben anschließend ein Praktikum oder einen Ferienjob angeschlossen. Auch Ausbildungsverträge seien in den Unternehmen der Generationen-Werkstatt entstanden.“ Die Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim und die vier Kreishandwerkerschaften Osnabrück, Aschendorf-Hümmeling, Emsland Mitte Süd und Grafschaft Bentheim sind Partner und Unterstützer des Projekts.
Artikel der Meppener Tagespost NOZ von Regine Bruns 18.07.2017
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