Osterwald: Sechs junge Leute machen derzeit eine Ausbildung im Rohr- und Metallbau-Unternehmen Busch in Osterwald. „Im nächsten Jahr können es sehr gern zwei mehr sein“, erklärte Geschäftsführer Thorsten Busch am Rande der Auftaktveranstaltung zur ersten „Generationenwerkstatt“ bei Busch. Der junge Unternehmer engagiert sich in dem Projekt, weil er Schüler bei der Berufsorientierung unterstützen und so die Auszubildenden von morgen gewinnen will.
„Viele unserer Schüler haben über die Generationenwerkstatt ihren Wunschberuf gefunden“, bekräftigte Ulrike Arends, Schulleiterin der Wilhelm-Staehle-Schule in Neuenhaus. Ihre Schule kooperiert mittlerweile mit sechs Handwerksunternehmen aus der Region und führt allein in diesem Jahr insgesamt fünf Generationenwerkstatt-Projekte durch. „Als wir vor ein paar Jahren damit angefangen haben, war ich skeptisch“, gab Arends zu. Doch die intensive Betreuung durch einen erfahrenen Handwerker und das selbstständige Arbeiten an einem eigenen Projekt haben sich als die Schlüssel zum Erfolg erwiesen.
Der gute Ruf der „Generationenwerkstatt“, die von der Ursachenstiftung in Osnabrück koordiniert wird, hatte sich auch unter den Schülern der Wilhelm-Staehle-Schule herumgesprochen. Ehemalige Projektteilnehmer berichteten ihren Mitschülern begeistert von ihren ersten Probefahrten in eigenhändig reparierten Autos und von der Konstruktion von Bänken und Handy-Ladestationen, die nach den Projekten auf dem Schulhof installiert wurden.
Ständer mit Stahlrädern
„Jetzt soll ein aufwendig designter Fahrradständer dazukommen“, erklärte Betreuer Bertholt Wolterink den Jungen, die in diesen Tagen bei Busch starten. Der besondere Clou des voll verzinkten Gestells werden dabei vier integrierte Fahrradmodelle aus Stahl sein. „Das sieht nicht nur interessanter aus, das hat auch einen praktischen Zweck“, erläuterte Wolterink anhand einer Zeichnung. Mountainbikes etwa mit ihren dicken Reifen passen oft nicht in die vorgegebenen Bügel; an den Stahlrädern könne man solche Räder auch anlehnen und festschließen.
Die Schüler Jorik Legtenborg, Henrik Stroers, Alexander Stroot und Lukas Sudemann (der fünfte Teilnehmer Steffen Voet fehlte beim Auftakt) hörten Wolterink aufmerksam, aber noch recht schüchtern zu. Die Achtklässler hatten sich freiwillig für das Projekt gemeldet, um mehr über den Beruf des Metallbauers zu erfahren. Einen Nachmittag pro Woche werden sie unter fachkundiger Anleitung am Fahrradständer für ihre Schule arbeiten.
Parallel dazu bauen vier ihrer Mitschüler im Unternehmen Anton Meyer in Neuenhaus eine Tischtennisplatte für den Schulhof der Wilhelm-Staehle-Schule. Fahrradständer und Tischtennisplatte sollen im Rahmen einer kleinen Feier Ende November an die Schule übergeben werden. Dann erhalten die aktuellen Teilnehmer auch ihre Zertifikate, die sie zukünftigen Bewerbungen als Nachweis über erste Berufserfahrungen beilegen können.
Ein Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 26.09.2018
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