Hinter dem komplizierten Projektnamen versteckt sich ein handfestes Vorhaben: Zwei Pfandflaschen-Sammelbehälter mit automatischem Zählern sollen konzipiert und gebaut werden. In der Aula der Ludwig-Windthorst-Schule sowie im Unternehmen B. Braun werden sie dazu dienen, dass Pfandflaschen gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt werden. Das Pfand für die Getränkeflaschen soll als gemeinsame Spende an das Kinderhospiz Löwenherz in Syke gehen.
„Das Kinderhospiz in Syke ist eins unserer Herzensprojekte“, erklärte B. Braun-Standortleiter Matthias Mansla beim Projektauftakt mit Schülern, Eltern und Lehrern. Schon seit langem engagiere sich die Glandorfer Niederlassung des Weltkonzerns für die Kinder im Hospiz. Es freue ihn persönlich sehr, dass die Ludwig-Windthorst-Schule nun ebenfalls für die Einrichtung spenden wolle.
Sammelbehälter mit automatischem Zähler
Der Sammelbehälter stellt auch die Betreuer Matthias Wesseler und Karl-Heinz Künne vor eine Herausforderung. Zwar haben Auszubildende von B. Braun auch schon Sammelbehälter für das Firmengelände an der Kattenvenner Straße konstruiert, doch einen automatischen Zähler haben sie bislang noch nicht eingebaut. „Der muss zuverlässig funktionieren, und er darf nur echte Pfandflaschen zählen“, erklärte Un-Ruheständler Wesseler. Auch sei zu überlegen, ob es verschiedene Öffnungen für Plastik- und Glasflaschen bzw. Dosen geben soll. Bei all diesen Überlegungen werden die sechs Neunt- und Zehntklässler der Ludwig-Windthorst-Schule mit einbezogen, so Co-Betreuer Künne.
„Es gibt keine Anleitung, die Schüler müssen sich selbst etwas überlegen“, hob Johannes Wolken, Fachleiter Wirtschaft an der Ludwig-Windthorst-Schule, als eine der Stärken des GenerationenWerkstatt-Projekts hervor. Die teilnehmenden Schüler haben die seltene Chance, ein regionales Unternehmen intensiv kennenzulernen und sich gleich mehrere Berufsbilder anzusehen. „Sie arbeiten bei B. Braun mit Metall, lernen schweißen und biegen, und zugleich setzen sie sich mit Elektronik und digitaler Technik auseinander.“
Nachmittage für die Zukunft
Die Chancen, einen spannenden Ausbildungsplatz mit Zukunftsperspektiven zu bekommen, seien mit einem Zertifikat der GenerationenWerkstatt in der Bewerbungsmappe sehr hoch. ergänzte Projekt-Botschafterin Renate Beineke von der Ursachenstiftung Osnabrück. Schon viele ehemalige GenerationenWerkstatt-Teilnehmer seien nach Projektende als Praktikanten oder Auszubildende in die Unternehmen gegangen. Aber auch wenn ein Schüler feststelle, dass der anvisierte Job gar nichts für ihn ist, sei dies ein wichtiges Ergebnis des Berufsorientierungsprojekts.
Botschafterin Beineke dankte ganz speziell auch noch einmal den anwesenden Eltern beim Projektauftakt: „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Eltern beim Auftakt und Abschluss so stark vertreten sind und echtes Interesse an der beruflichen Zukunft ihrer Kinder zeigen.“
Nach den Herbstferien werden Lennart Giesen, Alin Hasegan, Nico Hilkmann, Tom Künne, Niklas Klopmeyer und Jason Willms am 23. Oktober ins Projekt starten. Dann werden sie jeden Mittwochnachmittag in der Werkstatt von B. Braun verbringen. Mitte Dezember, so der Plan, werden die fertigen Sammelbehälter 4.0 dann aufgestellt und eingeweiht.
Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ vom 11.10.2019
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