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Vier Jungs und eine Leidenschaft. Schrauben an Motorrädern: Schüler der Josef-Schule machen bei der „GenerationenWerkstatt“ mit.

Mettingen. Den Arbeitsalltag in einer Werkstatt erleben. Für einen handwerklichen Beruf begeistern und ein wenig Berufserfahrung sammeln. Das sind die Ziele hinter dem Projekt „GenerationenWerkstatt“ der Mettinger Josef-Schule. Einen Tag pro Woche haben Schüler ab der achten Klasse dabei mitgemacht.

An einer Harley Davidson schrauben die Schüler (v.l.) Patrick Spievak, John Loko, Lars Etgeton in der Werkstatt von „Motorrad-Ibbenbüren“. Auf dem Foto fehlt Orhan Vuqinaj. Foto: Regine Bruns

Die „GenerationenWerkstatt“ ist das aktuelle Projekt der Ursachenstiftung Osnabrück. Sie ist Teil der bundesweiten Initiative „Männer für morgen“ des Göttinger Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther und wird laut einer Pressemitteilung von der Handwerkskammer Osnabrück- Emsland-Grafschaft Bentheim und den Kreishandwerkerschaften im gesamten Kammerbezirk unterstützt. Das Projekt läuft über einen Zeitraum von insgesamt zehn Wochen. Die Mettinger Gemeinschaftshauptschule ist die erste und bislang einzige Schule in Nordrhein-Westfalen, die an diesem Projekt teilnimmt. Der Kooperationsbetrieb ist die Zweiradwerkstatt „Motorrad-Ibbenbüren“.
Die Neuntklässler Orhan Vuqinaj, Lars Etgeton, Patrick Spievak und John Loko verbringen ihre Freizeit im Zuge des Projektes aktuell damit, bei „Motorrad-Ibbenbüren“ an den Zweirädern herumzuschrauben. Jeden Samstagvormittag zwischen 9 und 12 Uhr. Die Aufgabe: ein Motor aus einer Harley-Davidson auszubauen.
Auch den Motor einer Ducati haben sich die Jungs schon vorgenommen, erklärt Lars beim Gespräch. „Motorrad-Ibbenbüren“-Chef Markus Stryjewski lässt den Jungs bei der Arbeit freie Hand. Nur ab und zu schaut er nach dem Rechten.

 „Mädchen werden nicht ausgeschlossen.“

Renate Beineke, Koordinatorin und Botschafterin des Projekts.

Warum sich die Vier nicht aufgeteilt haben und parallel an beiden Aufgaben bearbeitet haben? „Wir sind ein Team und deshalb sollten wir gemeinsam an einem Motorrad schrauben“, meint Patrick. Und „im Team funktionieren die Vier einwandfrei“, freut sich auch der Studien- und Berufswahlkoordinator der Schule, Julian Dowidat.
Er ist Ansprechpartner für das Projekt und verantwortlich dafür, dass geeignete Betriebe und interessierte Schüler gefunden werden. „Mit den Jungs haben wir sehr geeignete Kandidaten für unsere „GenerationWerkstatt“ gefunden“, sagt Dowidat.
Obwohl alle vier fast gänzlich unerfahren sind, was Motorräder angeht, war genau das der ausschlaggebende Punkt. Ich glaube, ich hätte nicht mitgemacht, wenn es eine Kfz-Werkstatt gewesen wäre, gibt Lars zu. Auch Johns Motivation mitzumachen, ist das Interesse an den Zweirädern. Patrick macht sogar gerade den Führerschein der Klasse A1. Orhan kann sich vorstellen, in Zukunft noch mal bei dem Projekt mitzumachen.
Pläne für das nächste Schuljahr gibt es auch schon. Die Josef-Schule möchte weitere Schulen und Betriebe vom Projekt überzeugen. „Wir werden auch wieder durch die Klassen gehen, den Schülern das Projekt vorstellen und auch fragen, wo die Interessen liegen, erklärt Julian Dowidat.
Und auch, wenn sich die „GenerationWerkstatt“ vornehmlich an Jungs richtet - Renate Beineke, die Koordinatorin und Botschafterin des Projekts betont: „Mädchen werden nicht ausgeschlossen. Wenn sich eine Schülerin für das Projekt anmeldet, ist auch das gerne gesehen“. Zum Abschluss am 11. Juni werden die Jungs ihre Ergebnisse präsentieren.

Ein Artikel von Jacqueline Beckschulte        Ibbenbürener Volkszeitung          02.06.2016  

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