Ziel des Pilotprojektes ist es, dass sich Handwerksbetriebe in der Region frühzeitig in die Berufsfindung junger Menschen einklinken und ihnen Perspektiven eröffnen.
Zu der Auftaktveranstaltung begrüßte Rudolf Jackwerth Dr. Ulrich Kuther (Hessenstiftung), Manfred Weber, stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle Mittelhessen der Handwerkskammer Wiesbaden, Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke und Sebastian Hoffmanns, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill. Direkt in dieses Projekt eingebunden ist die Johann-Heinrich-Alsted- Schule (Mittenaar), die der stellvertretende Schulleiter Nils Krautwald und Berufsorientierungsbeauftragter Stephan Panz vertraten. Zu den Ehrengästen zählte auch Peter Reeh, Dezernent des Staatlichen Schulamts für den Lahn-Dill-Kreis und den Landkreis Limburg-Weilburg, Helmut Goos, Erster Beigeordneter der Gemeinde Mittenaar sowie die Eltern der Schüler.
Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer der „hessenstiftung - familie hat zukunft“, ging auf die Hintergründe der Initiative ein und führte aus: „Die Handwerksfamilie steht als Begriff für eine generationenübergreifende Lern- und Verantwortungsbereitschaft. Wir sehen die große Chance, dass Jungen durch erfahrene Vorbilder neue Seiten an sich entdecken, die sie stolz machen und auf ein Ziel ausrichten.“ In der Generationenwerkstatt treffen sowohl aktiveals auch erfahreneund kommende Generation zum Vorteil aller aufeinander.“
Wichtig ist es, den Schülern bei ihrem Tun ein positives Wertgefühl zu vermitteln
Von diesem in Hessen bisher einmaligen Pilotprojekt partizipieren vor Ort Moritz Gerth, Leon Krawczyk, LiamRinkundNickTriesch. Sie besuchen die Klassen 8R und 8H der Johann-Heinrich-Alsted- Schule. Sie für eine Ausbildung im Kfz-Handwerk zu begeistern ist die Aufgabe ihres Mentors Rudolf Jackwerth. Gemeinsam gilt es, einen etwa 20 Jahre alten roten Opel Corsa so instand zu setzen, dass er die TÜV-Plakette erhält. Der Kleinwagen wurde vor elf Monaten aus dem Verkehr gezogen und von einer Niederschelder Werkstatt als Studienobjekt zur Verfügung gestellt.
Wenn der Wagen wieder für den Straßenverkehr zugelassen werden kann, soll er verkauft werden.
Der Erlös ist für einen caritativen Zweck bestimmt.
Überaus wichtig sei es, den Schülern bei ihrem Tun ein positives Wertgefühl zu vermitteln, sagten die Initiatoren des Projektes. Die Schülergruppe wird bis Weihnachten jeweils an einem Nachmittag in der Woche den Kfz-Betrieb zum Schrauben besuchen und für ihr Engagement am Ende des Projektes ein Zertifkat erhalten. Nils Krautwald, stellvertretender Schulleiter der Johann- Heinrich-Alstedt- Schule, freute sich darüber, dass die vier Schüler vondem Angebot profitieren können. Praxisorientiertes Arbeiten fehle ein Stück weitim Lehrplan. „Wir fühlen uns geehrt und sind dankbar dafür, dass wir die ersten sind“, sagte er.
Grußworte sprach Kreishandhandwerksmeister Ralf Jeschke, der den Werdegang der Initiative beleuchtete, ausgehend von einem Gespräch mit Manfred Weber (Handwerkskammer Wiesbaden) und einem Treffen in der Kreishandwerkerschaft mit Dr. Ulrich Kuther von der Hessenstiftung. Das Konzept habe überzeugt. Durch Vernetzung seien als Partner schnell die Schule und der Ehrenobermeister der Kfz-Innung Lahn-Dill, Rudolf Jackwerth, gefunden worden. Jackwerth habe sich stets für die Nachwuchswerbung engagiert. Für die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill stehe fest, dass das Projekt „Generationen- Werkstatt“ im Lahn-Dill- Kreis zu einer festen Größe werden soll. Gleich mehrere Unternehmen aus den Reihen der Innungen würden für das kommende Jahr bereits in den Startlöchern stehen und sich darauf freuen, Schülergruppen in ihren Werkstätten empfangen zu können.
Die „hessenstiftung – familie hat zukunft“ koordiniert die Generationen- Werkstatt, die auf eine Initiative der Ursachenstiftung inOsnabrückzurückgeht, für Hessen. Das Projekt soll später auch in anderen Kreisen starten. Gegründet wurde die Stiftung 2001 mit dem Ziel, Lust auf Familie zu machen, den Einklang von Familie und Beruf zu fördern und für Kinder ein zukunftsgerechtes Lebensumfeld zu unterstützen.
Ein Artikel der Wetzlarer Neuen Zeitung, von Helga Peter 26.10.2017
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