„An mehr als zehn Nachmittagen haben wir nach der Schule die Insektenhotels gebaut – das war sehr interessant und hat viel Spaß gemacht“, berichtet Osman Genc, der gemeinsam mit den anderen Achtklässlern Philipp Tack, Nico Brunsmann, David Otto und Marvin Tschunkert in der „Generationenwerkstatt“ tätig war. „Als fachlichen Berater haben wir uns den Imker Siegfried Schünke dazu geholt“, ergänzt Solarlux-Projektleiter Alfons Konersmann.
Imker ist sehr angetan
„Als Imker Schünke dann sah, wie viel Leben auf unserem Campus herrscht, war ihm direkt klar, dass sich auch seine Bienen hier wohlfühlen könnten“, erklärt Konersmann, wie es zu der Kooperation gekommen ist. „Die große Vielfalt an Obstbäumen, blühenden Pflanzen und Sträuchern ist ideal für Bienen“, bestätigt Schünke. So bewohnen jetzt fünf Bienenvölker den Solarlux Campus – und ab Juni soll dann auch der erste, eigene Honig erhältlich sein.
„Das war bei uns anders“
„Freiraumplanung spielt im Industriebau, bei dem es oft vorrangig um Produktivität, optimale Grundstückseffizienz und Kosten geht, nicht selten eine Nebenrolle - das war bei Solarlux von Anfang an anders“, geht Elisabeth Burghard vom Solarlux-Marketing auf die Firmenphilosophie ein. Der Campus in Melle sollte kein klassischer Industriestandort sein. So wurde also schon bei der Planung ganz besonderer Wert auf die Gestaltung des Außengeländes gelegt. Heute bieten großzügige Wildblumenwiesen, 520 Bäume, 4800 Quadratmeter Strauchbereiche und 6500 Quadratmeter begrünte Dachflächen heimischen Insekten und kleinen Tieren einen idealen Lebensraum – und seit Kurzem auch für fünf Bienenvölker.
Begrünte Dächer
„Schon im vergangenen Frühjahr konnte man auf den Grünflächen, die nur im Juli und vor dem Winter gemäht werden, ein reges Insektentreiben entdecken“, erzählt Alfons Konersmann von seiner Idee. Der Solarlux-Projektleiter: „Auf unseren Wiesen und den begrünten Dächern ist Leben ohne Ende. Mit dem Neubau haben wir natürlichen Lebensraum für Insekten und kleine Tiere geschaffen. Mit den großzügigen Außenanlagen und den angelegten Wiesen und Grünflächen, die von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Planung waren, können wir heute einiges an Raum für heimische Tiere zurückgeben.“
Wie sich heute zeigt, geht die Idee voll auf. „Neben vielen unterschiedlichen Insekten können wir täglich auf unserem Campus sogar Hasen entdecken“, berichtet Konersmann weiter. Auch ein Feldlerchenpaar sei schon gesichtet worden. „Unser Außenkonzept wirkt heute aktiv dem Insektensterben entgegen“, zog der Firmenvertreter eine erfreuliche Bilanz.
Ein Artikel vom Meller Kreisblatt, NOZ von Norbert Wiegand 23.04.2018